Ein Spezial-Einsatzkommando schießt eine mit einer Bombe bestückte Drohne ab; eine chemische Bombe wird entschärft; die Geisel werden befreit, Sicherheitskräfte stoppen einen Bus, der in ein Stadion fahren wollte. Zwei Monate vor Beginn der Olympischen Winterspiele (9.–25. Februar) probten südkoreanische Einheiten in Pyeongchang den Ernstfall. "Bitte prüft bis zur letzten Minute, ob es Sicherheitslücken gibt", sagte Südkoreas Premierminister Lee Nak-yon.
Eine aktuelle Gefährdung der Sicherheit der Winterspiele gebe es allerdings nicht, sagte Werner Brandstetter vom Außenministerium. "Korea dürfte sehr gut vorbereitet sein, 10.000 Personen arbeiten im Bereich der Sicherheit", sagte Brandstetter, der ebenso Teil der vom Innenministerium eingerichteten Task Force ist, wie das Österreichische Olympische Komitee (ÖOC), das Paralympische Komitee (ÖPC), der ORF und die Vereinigung Österreichischer Sportjournalisten (SMA). Jedoch müsse man nicht immer vom Schlimmsten ausgehen, sagt Brandstetter: "Störmanöver sind denkbar, etwa Cyber-Angriffe oder Raketentests in Nordkorea."
Peter Mennel kehrte soeben von einer Reise aus Südkorea zurück. "Dort ist keinerlei Gefahr zu spüren", sagte der ÖOC-Generalsekretär. Zudem haben die Vereinten Nationen eine Resolution zur Einhaltung des Waffenstillstandes während der Spiele verabschiedet. "Unterschrieben hat diese Resolution auch Nordkorea", sagte Mennel. "Deshalb gehe ich davon aus, dass sie die Spiele positiv sehen. Es ist sogar noch möglich, dass sich nordkoreanische Athleten für die Spiele qualifizieren."
400 Personen wird die Delegation des ÖOC inklusive aller Mitarbeiter umfassen, darunter sind 105 bis 110 Sportler. Delegationsleiter ist Surf-Olympiasieger Christoph Sieber. Der 46-Jährige wird bereits ab 25. Jänner in Pyeongchang sein. Auch er blickt den Spielen entspannt entgegen: "Alles läuft dort nach Plan. Die südkoreanischen Organisatoren arbeiten professionell."