Bei der Fußball-EM 2002 werden entgegen ursprünglicher Planungen keine Spiele in Brüssel stattfinden. Das gab die UEFA am Donnerstag nach der Sitzung des Exekutivkomitees in Nyon bekannt. Die vier Gruppenspiele der belgischen Hauptstadt gehen nun im Londoner Wembley-Stadion in Szene, wo auch beide Halbfinali und das Finale ausgetragen werden.
Brüssel wurde das Gastgeberrecht wegen der massiven Verzögerung des geplanten EM-Stadions entzogen. Als Spielorte wurden für das Pan-Europa-Turnier neben London folgende elf Städte bestätigt: Amsterdam, Baku, Bilbao, Budapest, Bukarest, Dublin, Glasgow, Kopenhagen, München, Rom und St. Petersburg. Das Eröffnungsspiel findet in Rom statt. Alle Gastgebernationen bestreiten zwei oder drei Partien der Gruppenphase in ihrem Heimstadion, sofern sie sich qualifizieren.
Das bedeutet etwa, dass Deutschland und Ungarn EM-Gruppengegner sind, sollten beide das Ticket für das Turnier lösen. München und Budapest wurden nämlich als Spielortpaarungen festgelegt. Gleiches gilt für Rom und Baku, St. Petersburg und Kopenhagen, Amsterdam und Bukarest, Bilbao und Dublin sowie Glasgow und London.
Im Zusammenhang mit der Doping-Sperre Russlands und dem Olympia-Ausschluss von WM-Cheforganisator Witali Mutko sieht die UEFA derzeit keine Veranlassung für eine Intervention bei der FIFA. "Das Thema stand heute nicht auf der Tagesordnung", sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin. Die Entwicklungen nach dem IOC-Urteil gegen Mutko vom Dienstag seien "noch zu frisch", um konkret Stellung zu beziehen.
Mutko war wegen seiner Verstrickung in den russischen Doping-Skandal vom IOC lebenslang von Olympia ausgeschlossen worden. Die FIFA hält dennoch an dem stellvertretenden russischen Regierungschef als ranghöchstem WM-Macher für 2018 fest. Ceferin ist in seiner Funktion als UEFA-Chef auch FIFA-Vizepräsident und zudem Vorsitzender des Organisationskommission für FIFA-Wettbewerbe.
"Ich als Person bin für eine Null-Toleranz-Politik in Sachen Doping", sagte Ceferin. Bei der UEFA sei das IOC-Urteil in den Gremien aber noch nicht diskutiert worden. Der Geschäftsführer des WM-Organisationskomitees, Alexej Sorokin, wollte die Entwicklungen in Russland nicht kommentieren. "Es ist im Fußball kein Thema. Und hier war es kein Thema", sagte er nach der Sitzung in Nyon, bei der er als europäisches Mitglied des FIFA-Councils dabei war. Diesen Posten hatte der Russe als Nachfolger Mutkos im Mai übernommen.