Zehn Mal hat er es probiert, zehn Mal ist nichts passiert. Die Bilanz von Thorsten Fink als Austria-Trainer gegen Salzburg gibt wenig Anlass zu Optimismus für das Spiel im Wiener Prater am Sonntag (16.30 Uhr/live auf ORFeins, Sky Sport Austria). Der Deutsche wartet nach wie vor auf den ersten Erfolg gegen den Meister, bisher konnte er den Salzburgern nur drei Unentschieden abtrotzen.
Immerhin kamen seit der Mittwoch-Blamage in St. Pölten (0:1) keine neuen Verletzten hinzu, dafür kehrt Spielmacher Holzhauser in die Startelf zurück. "Wir sind gegen das stärkste Team der Liga klarer Außenseiter, auch wenn wir daheim spielen", schätzt Fink ein. "Unsere Situation ist schwer, aber lösbar. Es ist schon viel geschehen im Fußball."
Der Austria-Trainer wählt diesmal eine betont defensive Taktik gegen den Meister. "Mit einer nicht eingespielten Mannschaft sollte man nicht in einen offenen Schlagabtausch mit Salzburg gehen." Daher wird die Austria auf Konter setzen.
Schon im ersten Saisonduell im September war die Austria extrem defensiv eingestellt, ermauerte in Salzburg ein torloses Remis. Seit damals hat sich aber vieles verändert. Salzburg legte trotz Europa-League-Stress, den die Austria ja auch hat, ein fast makelloses zweites Saisonviertel hin, machte 22 von bisher 24 möglichen Punkten. Die Wiener holten in den vergangenen acht Runden nur sieben Punkte, der Rückstand auf Red Bull vergrößerte sich von drei auf mittlerweile 18 Zähler.
Die kommenden zwei Wochen bis knapp vor Weihnachten werden keine besinnliche Zeit in Violett.Es folgen noch das Europa-League-Spiel gegen AEK Athen, für das 21.000 Karten abgesetzt wurden, das Gastspiel in Altach und das Heimmatch gegen Sturm. Fink nimmt die Talente in die Pflicht. "Jeder muss sich der Verantwortung stellen. Wir müssen aus den drei Ligaspielen vier Punkte holen. Das wissen sie. Jeder muss mehr machen."
Letzteres muss Salzburg-Trainer Marco Rose seinen Spielern nicht extra sagen. Es ist bemerkenswert, wie seine Mannschaft trotz bereits 31 Pflichtspielen seit Saisonbeginn im Juli professionell an die Ligaspiele herangeht. Das war im den letzten Jahren im Herbst nicht immer so.
Dass dies auch heute bei einem angeschlagenen Gegner so sein wird, daran besteht kein Zweifel, dafür wird auch Rose sorgen, der vor Austria warnte: "Diese Situation macht sie gefährlich."