Der Start in die vierte Formel-E-Saison in Hong Kong am Samstag hat sich überaus chaotisch gestaltet. Ein Unfall kurz nach dem Start blockierte die Strecke für einen Großteil des Feldes und führte zu Verwirrung über die Rangordnung beim Neustart. Den Sieg holte sich am Ende der Brite Sam Bird von DS Virgin Racing. Er setzte sich vor dem Pole-Mann Jean-Eric Vergne durch. Als Dritter ebenfalls auf dem Podest stand der Deutsche Nick Heidfeld.
Vergne ging als Führender aus der ersten Kurve - dahinter brach jedoch Chaos aus. Andre Lotterer parkte seinen Boliden unabsichtlich in der Barriere und verursachte so auf dem engen Stadtkurs eine Straßensperre. Das Rennen musste abgebrochen und mit einiger Verzögerung neu gestartet werden; es dauerte einige Zeit, ehe bestimmt werden konnte, in welcher Rangordnung die Fahrer den Restart in Angriff nehmen sollten.
Nach dem Restart übernahm erneut Vergne die Spitze, dicht gefolgt von Bird. Heidfeld lieferte sich dahinter ein erbittertes Duell mit seinem Landsmann Daniel Abt. Dessen Audi-Teamkollege und amtierender Weltmeister Lucas di Grassi erlebte unterdessen ein Rennen zum Vergessen - wegen eines Aufhängungsschadens musste er frühzeitig an die Box zum Fahrzeugwechsel und fiel damit aus dem Kampf um die Punkteränge.
Beim Fahrzeugwechsel passierte Bird dann ein Fehler, der zum Glück ohne schlimme Folgen blieb: Der Brite verpasste die Einfahrt in seine Box und traf die Mauer - er musste einen Sprint zu seinem Zweitwagen hinlegen. Verletzt wurde bei dem Zwischenfall glücklicherweise niemand. Es kam aber noch schlimmer für Bird: Für den gefährlichen Aussetzer wurde ihm eine Durchfahrtstrafe aufgebrummt.
Die absolvierte er wenig später - und weil sich unmittelbar dahinter Heidfeld und Vergne in die Quere kamen, verließ Bird die Boxengasse immer noch als Führender. Dahinter dauerte das Duell zwischen Vergne und Heidfeld fast bis zum Zielstrich, mit dem besseren Ende für den Franzosen.