Der 20er zählte bislang nicht unbedingt zu den Parade- und Lieblingsdisziplinen von Julian Eberhard. Dieser Bewerb, in dem 20 Mal geschossen werden muss und jeder Fehler eine Strafminute nach sich zieht, bevorzugt die starken Schützen, und nicht flinke Langläufer wie den baumlangen Saalfeldner.
In den letzten Jahren hat sich Eberhard nun aber mehr und mehr zum kompletten Biathleten entwickelt. Nachdem der 31-Jährige in der Vergangenheit bereits im Sprint (10 Schüsse) mit zwei Weltcupsiegen aufgezeigt hatte, setzte er nun beim Weltcupauftakt in Östersund (Schweden) erstmals in seiner Karriere auch in einem Bewerb über 20 Kilometer ein Ausrufezeichen. Julian Eberhard leistete sich lediglich einen Fehler und erreichte mit Rang vier sein bestes Weltcupergebnis über diese Distanz.
Eine noch bessere Platzierung verpasste der Salzburger beim letzten Stehend-Schießen, als ihm beim ersten Schuss ein Flüchtigkeitsfehler unterlief. Auch Teamkollege Simon Eder (18.) war bis zum letzten Besuch am Schießstand makellos unterwegs, zwei Fehler kosteten den Routinier aber den Podestplatz.
Der Sieg wäre gestern für Eder und Eberhard aber auch mit einer fehlerfreien Leistung außer Reichweite gewesen. Johannes Thingnes Bø veranstaltete in Östersund eine One-Man-Show und feierte einen Start-Ziel-Sieg. Der Norweger räumte alle Scheiben ab, war zudem in der Loipe pfeilschnell und distanzierte den zweitplatzierten Franzosen Quentin Fillon Maillet um zwei Minuten.
Der Weltcup-Auftakt in Schweden wird am Freitag mit dem Sprint der Damen fortgesetzt. Die Herren bestreiten ihr Sprintrennen am Samstag, die Verfolgungsrennen finden dann am Sonntag statt.