Nach ihrer Forderung nach einem Olympia-Ausschluss für alle russischen Athleten bei den Winterspielen in Pyeongchang wurde der tschechische Biathlon-Star Gabriela Koukalova im Internet wüst beschimpft und bedroht. "Sie sind eine tschechische Prostituierte, die wie im Delirium redet", schrieb ein User am Donnerstag auf der Facebook-Seite der 28-Jährigen.
"Als Sportlerin vielleicht gut, aber als Mensch erbärmlich", meinte ein anderer zur zweimaligen Weltmeisterin. Außerdem habe sie nun "Hunderte Millionen Feinde". Es gebe keine Beweise für Doping, hieß es in zahlreichen Kommentaren.
"Mir tun alle ehrlichen Sportler aufrichtig leid, die unschuldig in diese für sie nicht leichte Situation geraten sind", reagierte Koukalova auf die Einwände. Eine Möglichkeit, das Problem zu lösen, sei der Start der Russen unter einer neutralen Flagge. Es gebe genug Beweise, dass mit Proben manipuliert worden sei - und das sei wohl kaum ohne Grund geschehen, entgegnete Koukalova.
Zuvor hatte sich Koukalova für eine härtere Bestrafung von Dopingsündern ausgesprochen. "Ich bin eindeutig dafür, Doping flächendeckend zu einer Straftat zu machen und die Russen nicht bei den Olympischen Spielen starten zu lassen", hatte die zweifache Silbermedaillengewinnerin von Sotschi erklärt. Fairness und Ehrlichkeit im Sport seien wichtiger als der Sieg, sagte sie am Mittwoch.
Das IOC wird am 5. Dezember über den Start der russischen Sportler bei den Olympischen Spielen im südkoreanischen Pyeongchang im Februar 2018 entscheiden.