Jetzt wird’s ernst. Österreich hat die beiden Pflichtaufgaben in der WM-Qualifikation gelöst, nun wartet Spanien. Gegen den Favoriten der Gruppe 7 wird am Dienstag auf Mallorca gespielt (Anpfiff um 20.15 Uhr/live auf ORF Sport +). Spielort ist in der Hauptstadt Palma das "Estadi Son Moix" mit 24.000 Plätzen. Es ist die Heimstätte des einst so stolzen RCD Mallorca, der im Sommer in die dritte Liga abgestiegen ist.
Die Österreicherinnen haben sich vor einem Jahr erstmals für ein Großereignis qualifiziert und dann im Sommer bei der EM begeistert. 15 Teams konnten sich damals qualifizieren. Bei einer WM sind aber nur 24 Teams dabei, aus Europa können sich nur acht qualifizieren (Frankreich ist fix, 46 der 55 UEFA-Mitglieder haben genannt). Es ist daher ungleich schwieriger, sich für die WM zu qualifizieren, das schaffen im ersten Anlauf nur die sieben Gruppensieger. Und nur die vier besten Gruppenzweiten dürfen um den letzten zu vergebenden Platz spielen.
Um bei WM im Sommer 2019 sicher dabei zu sein, müssten die Österreicherinnen den Gruppensieg holen. In der FIFA-Weltrangliste trennen die beiden Teams nicht viel: Spanien liegt auf Platz 17, Österreich auf Rang 20. Für die ÖFB-Damen ist dies das höchste Ranking in der Geschichte der seit 2003 geführten Rangliste. Daher hört man von Teamchef Dominik Thalhammer: "Für uns wäre ein Punkt großartig, ich will nicht sagen eine Sensation."
Bei der EM im Sommer aber war es noch eine kleine Sensation, dass Österreich die Spanierinnen aus dem Bewerb geworfen hat. Das war im Viertelfinale im Elfmeterschießen.
Das 2:0 gegen Israel am Donnerstag hat keinerlei Relevanz für dieses Spiel. Teamchef Dominik Thalhammer sagt: "Spanien wird sehr dominant sein, da schlüpfen wir in eine andere Rolle." In Zahlen ausgedrückt: "Spanien hat bei der EM im Schnitt 630 Pässe pro Spiel gemacht, wir hatten durchschnittlich 221." Teamspielerin Sarah Zadrazil drückt den Unterschied so aus: "Spanien spielt komplett anders, setzt auf Ballbesitz. Wir werden hauptsächlich verteidigen und im Konter unsere Nadelstiche setzen."
Österreichs Frauen haben sich mittlerweile in Europas Spitze etabliert. "Aber wir haben ein Problem, wenn der Gegner tief steht. Daran müssen wir noch arbeiten", sagt Zadrazil.
Gegen Spanien wird das noch nicht notwendig sein: "Wir werden die Dinge anwenden, die wir bei der EM angewendet haben", betont Thalhammer. In den Niederlanden beeindruckten die Österreicherinnen mit kompakter Defensive und schnellem Konterspiel. "Damals gegen Spanien hatten wir in der regulären Spielzeit gute Aktionen, ein paar an der Abseitslinie wurden aber zurück gepfiffen", erinnert sich Thalhammer.