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Deutscher Derby-Wahnsinn: Schalke von 0:4 auf 4:4

25-11-2017, 17:35

Borussia Dortmund hat den ersehnten Befreiungsschlag in einem furiosen Revierderby leichtfertig verspielt. Trotz einer 4:0-Pausenführung kam das Team von Peter Bosz nicht über ein 4:4 hinaus. Nach dem sechsten sieglosen Spiel in Serie in der deutschen Bundesliga und dem völligen Einbruch in der 2. Halbzeit muss der Dortmunder Fußball-Lehrer mehr denn je um seinen Arbeitsplatz bangen.

Selbst vier Treffer binnen 14 Minuten durch Pierre-Emerick Aubameyang (12.), Benjamin Stambouli (18./Eigentor), Mario Götze (20.) und Raphael Guerreiro (25.) ebneten dem BVB am Samstag vor 80.179 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park nicht den Weg zum Erfolg. Schalke schlug durch ÖFB-Teamspieler Guido Burgstaller (61.), Amine Harit (65.), Daniel Caliguiri (86.) und Naldo (90.+4) in furioser Manier zurück. Der Dortmunder Aubameyang sah in der 72. Minute die Gelb-Rote Karte.

BVB wie losgelöst

Nach umkämpften und hektischem Beginn mit zahlreichen Fouls nutzte der BVB gleich seine erste große Torchance zur Führung. Nach Flanke von Christian Pulisic und einem missglückten Torschuss von Nuri Sahin drückte Aubameyang den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Allerdings übersahen Schiedsrichter Deniz Aytekin und der Videoassistent dabei ein Handspiel des Torschützen.

Dieser frühe Treffer befreite die Borussia von schwerer Last. Mit einem furiosen Sturmlauf stürzten sie die zuletzt stabile Schalker Deckung von einer Verlegenheit in die nächste. Drei weitere Tore binnen acht Minuten - es sah aus wie eine frühe Vorentscheidung.

Foto: APA/AFP/DPA/INA FASSBENDER Götze (re.) beendete seine Durststrecke. Das Schalker Unheil nahm seinen Lauf als Stambouli einen Freistoß per Kopf in das eigene Tor beförderte. Fortan wirkten die Gäste für Minuten völlig konsterniert. Das nutzte die Borussia gnadenlos aus. Mit seinem ersten Saisontreffer nach Flanke von Aubameyang erhöhte Götze auf 3:0. Es war das erste Tor des Weltmeisters für den BVB seit 344 Tagen. Nur fünf Minuten später glich das Stadion einem Tollhaus, als Guerreiro mit einem Volleyschuss zum 4:0 traf.

Auf den völligen Einbruch seiner Mannschaft reagierte Schalke-Coach Domenico Tedesco mit zwei klugen Auswechslungen bereits vor der Pause. Leon Goretzka und Amine Harit kamen für Weston McKennie und Franco Di Santo. Das verhalf immerhin zu mehr Stabilität und zur ersten Torchance. Doch Jewgeni Konopljanka (44.) verfehlte das Tor knapp.

Aufholjagd

Foto: AP/Martin Meissner Guido Burgstaller eröffnete mit seinem Tor die Aufholjagd. Erst nach Wiederanpfiff fanden die Schalker ins Spiel - allerdings auf beeindruckende Manier. Ein Treffer von Naldo in der 53. Minute wurde jedoch nach Hinweis des Videoschiedsrichters zurückgenommen. Dennoch schöpften die Gäste neuen Mut und kamen durch ein Kopfballtor von Burgstaller zum Anschlusstreffer. Der zweite Treffer durch den eingewechselten Harit erweckte den FC Schalke endgültig zu neuem Leben. Nach der gelb-roten Karte für Aubameyang nach wiederholtem Foulspiel drängte das Tedesco-Team mit Macht auf das Dortmunder Tor. So landete Burgstallers Kopfball (73.) an der Latte.

Mit einem Traumtor von Caligiuri zm 3:4 leitete Schalke die Schlussoffensive ein. Naldos Ausgleich in der Nachspielzeit stürzte den BVB dann in eine noch tiefere Krise.

Gregoritsch traf für Augsburg

Neben Burgstaller trug sich am Samstag mit Michael Gregoritsch ein weiterer ÖFB-Legionär in die Schützenliste ein. Der 23-jährige Steirer steuerte ein Tor zum 2:1-Heimerfolg des FC Augsburg gegen den VfL Wolfsburg bei und ist mit nun sechs Treffern im Liga-Ranking auf Rang fünf zu finden. Der ÖFB-Teamstürmer verschaffte sich im Duell mit den ab der elften Minute in Unterzahl agierenden Wolfsburgern im Strafraum den nötigen Platz und traf ins kurze Eck zum 1:1 (51.). Alfred Finnbogason (78.) drehte die Partie endgültig. In der Abwehr wurde Martin Hinteregger zur Pause für Kevin Danso eingetauscht und gab damit sein Comeback nach rund sieben Wochen.

RB Leipzig gab sich gegen Werder Bremen keine Blöße und zog mit einem 2:0-Sieg an Schalke vorbei auf Rang zwei. Die beiden Ex-Salzburger Naby Keita (34.) mit einem überlegten Schuss ins Eck und Bernardo (87.) machten den Pflichtsieg gegen den Vorletzten perfekt. Konrad Laimer wurde in der 80. Minute eingetauscht, der an der Schulter blessierte Marcel Sabitzer und der im Aufbautraining befindliche Stefan Ilsanker fehlten Trainer Ralph Hasenhüttl.

Bei den Verlierern wurde der angeschlagene Kapitän Zlatko Junuzovic schmerzlich vermisst, Florian Kainz war ab der 66. Minute im Einsatz. Bremen verabsäumte es damit, die Abstiegszone zu verlassen und den Sechs-Punkte-Abstand auf Schlusslicht Köln zu vergrößern.

13. Runde:

Freitag, 24.11.2017

Hannover 96 - VfB Stuttgart

1:1

(0:1)

Hannover: Harnik bis 46

Samstag, 25.11.2017

Borussia Dortmund - Schalke 04

4:4

(4:0)

Schalke: Burgstaller spielte durch, Tor zum 4:1 (61.), Schöpf auf der Bank

RB Leipzig - Werder Bremen

2:0

(1:0)

Leipzig: ohne Sabitzer, Ilsanker (beide verletzt), Laimer ab der 80., Trainer Hasenhüttl; Bremen: Kainz ab 66., ohne Junuzovic (verletzt)

SC Freiburg - FSV Mainz 05

2:1

(0:0)

Freiburg: ohne Lienhart (Aufbautraining); Mainz: ohne Onisiwo (verletzt)

Eintracht Frankfurt - Bayer Leverkusen

0:1

(0:0)

Leverkusen: Baumgartlinger und Özcan auf der Bank

FC Augsburg - VfL Wolfsburg

2:1

(0:1)

Augsburg: Gregoritsch spielte durch, Tor zum 1:1 (51.), Danso bis zur Pause, Hinteregger ab der 46., ohne Teigl

Borussia Mönchengladbach - Bayern München

18.30

Sonntag, 26.11.2017

Hamburger SV - 1899 Hoffenheim

15.30

1. FC Köln - Hertha BSC Berlin

18.00

Tabelle:

1.

Bayern München

12

9

2

1

30:8

22

29

2.

RB Leipzig

13

8

2

3

22:15

7

26

3.

Schalke 04

13

7

3

3

20:14

6

24

4.

Borussia Dortmund

13

6

3

4

33:20

13

21

5.

Borussia Mönchengladbach

12

6

3

3

21:21

0

21

6.

Bayer Leverkusen

13

5

5

3

26:18

8

20

7.

1899 Hoffenheim

12

5

5

2

21:15

6

20

8.

FC Augsburg

13

5

4

4

18:15

3

19

9.

Eintracht Frankfurt

13

5

4

4

14:13

1

19

10.

Hannover 96

13

5

4

4

16:16

0

19

11.

VfB Stuttgart

13

5

2

6

13:16

-3

17

12.

FSV Mainz 05

13

4

3

6

14:19

-5

15

13.

VfL Wolfsburg

13

2

8

3

17:19

-2

14

14.

Hertha BSC Berlin

12

3

5

4

16:19

-3

14

15.

SC Freiburg

13

2

5

6

9:25

-16

11

16.

Hamburger SV

12

3

1

8

10:20

-10

10

17.

Werder Bremen

13

1

5

7

8:16

-8

8

18.

1. FC Köln

12

0

2

10

4:23

-19

2

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