Im vergangenen Sommer entschied sich Sinan Bytyqi, künftig für das Nationalteam des Kosovo aufzulaufen. Davor hatte das Offensivtalent die Nachwuchsabteilungen des ÖFB durchlaufen, 2012 war er von der Admira-Nachwuchsabteilung zu Manchester City gewechselt und spielte sich bei den Go Ahead Eagles in den Niederlanden ins Rampenlicht. Nun muss er seine Karriere überraschend frühzeitig beenden.
Während seiner Leihe bei den Eagles wurde bei Bytyqi ein Herzfehler festgestellt: Ein Teil seines Herzmuskels ist vergrößert, die als hypertrophische Kardiomyopathie bekannte Erkrankung zählt zu den Hauptursachen für Herzinfarkte bei Nachwuchsathleten. Vor knapp einem Jahr erhielt er in den Niederlanden die Diagnose, nun gab er erstmals der Sportsmail ein Interview.
"Ich ging [ins Vereinsbüro] und dort saßen der Manager, die Trainer, die Betreuer", erinnert sich Bytyqi. "Ich dachte mir - was geht hier vor? Es war verrückt. Dann zog der Manager ein Stück Papier heraus und sagte, ich müsse zurück nach England. Er sagte, es ist die Art von Erkrankung, bei der du mit dem Profisport aufhören musst."
Die Entscheidung, mit dem Fußball aufzuhören, legte der Verein in Bytyqis Hände. "Könnte ich wirklich spielen in dem Wissen, dass der Typ an der Seitenlinie mit dem Defibrilator darauf wartet, dass mir etwas passiert?", fragt der 22-Jährige. Er entschied sich dagegen - und ist seit Anfang November Teil des Scouting-Teams von Manchester City. "Der beste Job auf der Welt ist es für mich, für das Fußball spielen bezahlt zu werden - der zweitbeste ist, für das Zuschauen bezahlt zu werden. Ich hatte großes Glück", so Bytyqi.