logo



[email protected]

Trainer sagt Spielern in Pause, dass er Krebs hat

22-11-2017, 11:11

Als der FC Sevilla im Champions-League-Match gegen Liverpool zur Pausenansprache in die Kabine schlich, hingen bei den Spielern die Köpfe tief. 0:3 stand es zur Pause aus Sicht der Hausherren, Liverpool hatte die Spanier im ersten Durchgang über weite Strecken erdrückt. Sevilla-Coach Eduardo Berizzo sah sich in der Pause zu ungewöhnlichen Maßnahmen gezwungen.

Kurz vor dem Spiel hatte Berizzo erfahren, dass er an Prostatakrebs erkrankt ist. Der Mannschaft hatte er diese Tatsache verschwiegen - bis zur Halbzeitpause. Und nach dem Seitenwechsel legte Sevilla ein Comeback hin, das - im Licht der Darbietung in den ersten 45 Minuten - an ein Wunder grenzte.

Last-Minute-Treffer

Erst brachte Wissam Ben Yedder den Gastgeber mit einem Doppelpack kurz nach der Pause auf 2:3 heran. Und danach begann Sevilla einen Sturmlauf auf das Tor von Liverpool-Keeper Loris Karius, der in der dritten Minute der Nachspielzeit belohnt wurde: Ein Eckball kullerte durch den Strafraum, landete vor den Füßen von Guido Pizarro und zappelte schließlich im Netz, Sekunden vor dem Abpfiff.

Bei Sevilla brachen alle Dämme. Die Mannschaft stürmte geschlossen zur Coaching Zone, fiel dem Trainer um den Hals. "Wir mussten für die Fans und den Boss mit einer anderen Einstellung rauskommen. Er hat uns dazu gebracht, so zu spielen", gab Ever Banega im Anschluss zu Protokoll.

Berizzos Zukunft steht unterdessen in den Sternen. Auf den 48-Jährigen kommt wohl eine langwierige Behandlung zu. Sevilla sicherte dem Argentinier volle Unterstützung zu.

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]