Zum Saisonauftakt der Kunstbahnrodler im heimischen Eiskanal von Innsbruck-Igls ist Doppelweltmeister Wolfgang Kindl am Sonntag als Zweiter mit 56 Tausendstelsekunden Rückstand auf das Podium gefahren. Der Sieg ging an den Russen Semen Pawlischenko in 1:33,149 Minuten. Dritter wurde der Bayer Felix Loch. Durch Schneefall herrschten schwierige Bedingungen. Das Material wurde zum großen Problem.
"So gesehen muss ich wirklich zufrieden sein", sagte Kindl, der sich vom sechsten Platz nach dem ersten Lauf noch aufs Podest schob. Kindl ging mit Handicap ins Rennen. Nach einem leichten Bandscheibenvorfall im Nacken, zugezogen bei einem Trainingsunfall, war er am Start schwer beeinträchtigt. "Aber in der Bahn spürte ich nichts", erklärte Kindl, der aber auch davon profitierte, dass die Rennjury vor seinem zweiten Lauf eine Kehrpause beschlossen hatte.
Hektik herrschte im ersten Lauf im rot-weiß-roten Betreuerteam. Nachdem die Crew um Materialchef Tobias Schiegl nach ihren ersten Schützlingen erkannten, dass sie sich bei den Kufen und den Schienen etwas vergriffen hatten, beschlossen sie, die Rodel von Kindl kurzfristig umzubauen. Erst vier Rodler vor Kindls Start war der Schlitten fertig und auch der Tiroler bereit zum Anziehen des Rennanzugs. "Der Stress hat sich ausgezahlt", erklärte der Routinier, der die Aufregung locker wegstecken konnte.
Eine tolle Leistung bot der ÖRV-Youngster Nico Gleirscher, der als zweitbester Österreicher auf den zehnten Platz fuhr. Routinier Reinhard Egger schaffte den zwölften Endrang.
Der Weltcupauftakt in Igls wurde am Sonntagnachmittag mit der Teamstaffel abgeschlossen. Insgesamt stehen vor dem großen Höhepunkt mit den Olympischen Spielen im Februar in Pyeongchang neun Weltcup-Wochenenden auf dem Programm. Weiter geht es kommendes Wochenende im deutschen Winterberg, ehe der Weltcup in Altenberg fortgesetzt wird. Vor Weihnachten stehen noch die Rennen in Lake Placid und Calgary an.