Straßenrennen haben für Motorsportfans ihren ganz eigenen Reiz. Wenn Boliden mit Höchstgeschwindigkeit zwischen den Leitplanken dahinjagen, dann sind spektakuläre Szenen vorprogrammiert - und nicht selten hat der Fehler eines Fahrers gleich für mehrere Piloten Konsequenzen. Dass ein Fahrer aber gleich ein Dutzend Fahrzeuge eliminiert, das ist selten.
Und es ist typisch für den engen High-Speed-Kurs in Macau. Die chinesische Sonderverwaltungszone knapp 50 Kilometer westlich von Hongkong ist seit Jahrzehnten Austragungsort des Macau Grand Prix, für viele Rennserien der traditionelle Saisonabschluss. Neben der Formel 3 - dieses Jahr unter anderem mit McLaren-Supertalent Lando Norris und Mick Schumacher - und der Tourenwagen-Weltmeisterschaft findet im Rahmen des Macau Grand Prix seit 2008 auch der GT World Cup für GT3-Boliden statt. Und dort krachte es am Samstag im Qualifikationsrennen gewaltig.
Ausgangs der schnellen Police-Rechtskurve schoss der viertplatzierte Daniel Juncadella im Mercedes-AMG GT3 in die Streckenbegrenzung. Sein Markenkollege Raffaele Marciello kam noch vorbei, Titelverteidiger Laurens Vanthoor jedoch nicht mehr. Dahinter schlug Fahrzeug um Fahrzeug in den immer größer werdenden Schrotthaufen ein, letztlich waren insgesamt 16 Fahrzeuge betroffen und der Stadtkurs an dieser Stelle komplett blockiert. Das Rennen wurde abgebrochen, beim Neustart fehlten gleich zwölf Autos. Zum Glück blieben bei dem teuren Zwischenfall alle Piloten unverletzt.