Die SV Ried hat sich am Freitag den Herbstmeistertitel in der Fußball-Erste-Liga gesichert. Die Innviertler setzten sich im Spiel der 18. Runde gegen den Kapfenberger SV in der Keine Sorgen Arena mit 2:0 durch und halten damit zur Saison-Halbzeit bei 36 Punkten. Der SC Wiener Neustadt hatte im Abendspiel beim FC Liefering mit einem Sieg noch die Chance nach Punkten mit dem Leader gleichzuziehen.
Lassaad Chabbi schaffte das Kunststück zum zweiten Mal nacheinander, Herbstmeister zu werden. 2016 hatte er diesen Prestigetitel noch mit dem SC Austria Lustenau gewonnen. Seit Wiedereinführung des Zehnerligaformats im Sommer 2010 landete der Herbstmeister am Ende stets in den Top Drei. Das ist diese Saison besonders wichtig. Die ersten zwei Teams steigen fix in die Bundesliga auf, der Dritte spielt Relegation gegen das Oberhaus-Schlusslicht.
Auf Platz drei verbesserte sich vorerst der FC Wacker Innsbruck mit einem 3:0-Erfolg gegen Schlusslicht FAC. Der TSV Hartberg liegt nach einem torlosen Remis gegen SC Austria Lustenau punktgleich dahinter. Wichtige Punkte im Abstiegskampf sammelte die WSG Wattens mit einem 2:0-Sieg beim Vorletzten FC Blau-Weiß Linz.
Die Rieder legten einen Traumstart hin. Nach einem missglückten Fröschl-Abschluss kam der Ball über Seifedin Chabbi noch einmal zum Ried-Stürmer, der Chance Nummer zwei mit einem Volley vollendete (8.). Der KSV ließ sich aber nicht hängen, die Chabbi-Truppe hatte hart zu kämpfen. Auch nach dem Seitenwechsel sahen die Zuschauer eine offene Partie, in der Chabbi Junior einmal mehr in dieser Saison den Ausschlag gab. Nach Wießmeier-Idealzuspiel lief der Stürmer alleine aufs Tor und verwertete eiskalt. Für den Trainersohn war es Saisontor Nummer 14, er zog mit dem Liga-Besten Hamdi Salihi (Wiener Neustadt) vorerst gleich.
Die Rieder revanchierten sich für die 1:2-Pleite im ersten direkten Saisonduell und das mit dem 12. Pflichtspiel-Heimsieg gegen den KSV in Folge. Bei den jüngsten fünf Partien gab es dabei auch keinen Gegentreffer.
Wichtige Punkte im Aufstiegsrennen machte auch Innsbruck, das als einziges Ligateam zu Hause unbesiegt ist. Der FAC, allen voran Edrisa Lubega, machte den Tirolern in der ersten Hälfte aber große Probleme. Der 19-Jährige aus Uganda ließ im Abschluss aber die Kaltschnäuzigkeit vermissen. Ganz anders die Tiroler: FAC-Tormann Martin Fraisl erwischte einen Harrer-Eckball nicht und Albert Vallci köpfelte ein (38.). Gleich nach Wiederbeginn konnte Fraisl einen Dedic-Kopfball an die Latte abwehren (54.).
Das 2:0 war aber nur aufgehoben. Florian Jamnig spielte uneigennützig auf Zlatko Dedic quer, der ohne Mühe traf (69.). Zehn Minuten später sorgte der Slowene nach neuerlichem Jamnig-Zuspiel auch noch für seinen siebenten Saisontreffer. Aus einem Hattrick wurde nichts, da Dedic einen Elfmeter im zweiten Anlauf neben das Tor setzte (93.). Der FAC, der Albin Gashi mit Gelb-Rot (71.) verlor, bleibt damit ein gern gesehener Innsbruck-Gegner, am Tivoli gewannen die Tiroler bereits das vierte direkte Duell in Folge.
Im Aufeinandertreffen von Hartberg und Lustenau waren große Highlights Mangelware. Bei einem Meusburger-Kopfball (55.) rettete für die Lustenauer die Stange. Die Vorarlberger überstanden auch eine längere Unterzahl nach Gelb-Rot für Daniel Tiefenbach (66.) unbeschadet. Die Steirer verabsäumten es damit, erstmals überhaupt im Profigeschäft fünf Pflichtspiele hintereinander zu gewinnen.
Beim Duell von Blau Weiß-Linz mit Wattens standen vor der Pause nur Verletzungen im Mittelpunkt. Nach einem Zusammenprall mit Tormann Hidajet Hankic schied Wattens-Offensivspieler Simon Zangerl stark blutend mit einer Kopfverletzung aus (19.). Hankic selbst konnte noch kurz weitermachen, musste in der Folge aber mit einer Hüftblessur ebenfalls vom Feld (24.). Kurz vor dem Pausenpfiff musste auch noch Wattens-Stürmer Lukas Katnik ausgetauscht werden.
Für die Tiroler gab es aber immerhin nach der Pause gute Nachrichten. Milan Jurdik (68.) und Benjamin Pranter (85./Elfmeter) sorgten dafür, dass die Gäste gegen die Linzer in der Liga weiter unbesiegt sind und sicherten dem Achten wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Der Vorsprung auf Schlusslicht FAC konnte auf fünf Zähler ausgebaut werden, die im Abschluss glücklosen Linzer sind nun vier Punkte entfernt.