Der langjährige Chef des südamerikanischen Fußballverbandes CONMEBOL, Nicolas Leoz, soll im Rahmen des Prozesses um den FIFA-Korruptionsskandal aus seinem Heimatland Paraguay in die USA ausgeliefert werden. Dies beschloss am Donnerstag ein Richter in Asuncion. Vor der Auslieferung sollen Ärzte den Gesundheitszustand des 89-Jährigen noch einmal prüfen.
Die US-Justiz wirft ihm Bestechung, Erpressung und Geldwäsche vor. Leoz war von 1986 bis 2013 Vorsitzender des südamerikanischen Verbandes. Unter anderem sollen bei der Vergabe von Übertragungsrechten der Copa America mehrere Millionen Dollar an Bestechungsgeldern für CONMEBOL-Funktionäre - darunter Leoz - geflossen sein. Er befindet sich seit 2015 unter Hausarrest, nachdem die USA die Ermittlungen gegen ihn aufgenommen und seine Auslieferung beantragt hatten
Seine Verteidiger erklärten, sie würden Berufung gegen das Auslieferungsurteil einlegen. Außerdem sei Leoz gesundheitlich nicht in der Lage, den zehnstündigen Flug in die USA durchzuhalten.