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Der finale Showdown: Marquez gegen Dovizioso

12-11-2017, 07:00

Zwei Männer, eine Mission. Doch fast alles spricht vor dem Heimrennen für den Lokalmatador. Ein elfter Platz reicht Marc Márquez heute auf dem Circuit Ricardo Tormo in Valencia zur Titelverteidigung (14.00/live ServusTV, Eurosport). Andrea Dovizioso liegt nach 17 von 18 Rennwochenenden 21 Punkte zurück. Er muss auf Mithilfe von Márquez hoffen und selbst das Rennen gewinnen.

Denn in der MotoGP erhält der Rennsieger 25 Zähler, der Zweite 20. Punkte werden (im Gegensatz zur Formel 1) bis Rang 15 vergeben. Sollte es Márquez schaffen, wäre es der vierte Titel in der MotoGP für den Spanier. Für Andrea Dovizioso wäre es die Premiere in der Königsklasse.

Foto: APA/AFP/PIERRE-PHILIPPE MARCOU Wie hier auf der Strecke liegt Marquez auch in der Wertung voran.

"Wir haben ein Finale wie in Hollywood", sagt der ehemalige Rennfahrer und heutige Experte bei ServusTV Alex Hofmann, der für den KURIER das Finale analysiert. "Theoretisch ist Márquez noch zu stoppen, praktisch wird es schwieriger", sagt der 37-Jährige. "Für uns Fans ist es natürlich toll, dass der finale Clash in Valencia stattfindet. Das Areal wird ausverkauft sein, das ist ein Traum-Szenario."

Vorteil Márquez

Die Basis zur Titelverteidigung legte Márquez gestern im Qualifying. Trotz eines Sturzes im zweiten Run holte der Katalane die Poleposition. Dovizioso war mehr als eine Sekunde langsamer und startet von Rang neun.

Was für Márquez spricht: Der Startplatz. Aber natürlich vor allem der WM-Stand. Ein elfter Platz reicht dem Honda-Piloten definitiv zum Titel, selbst wenn Dovizioso gewinnen sollte. Márquez gilt als begnadetes Talent, das auf jeder Strecke schnell ist. Gleich in seinem ersten MotoGP-Jahr 2013 holte er den Titel als bis dato jüngster Pilot. Zwei weitere Weltmeisterschaften gewann er 2014 und 2016. "Márquez kann auch kontrolliert auf eine Platzierung fahren, auch wenn es wider sein Naturell ist", sagt Hofmann. "Doch für eine perfekte Fiesta will er natürlich den Sieg holen. Und nicht vergessen: Das Taktieren kostet ihn wahrscheinlich mehr Energie als das Fahren auf Sieg."

Foto: ServusTV / Mirja Geh/ServusTV/Mirja Geh Photography Alex Hofmann kennt den MotoGP-Zirkus bestens.

Was für Dovizioso spricht: So viel steht fest, der Ducati-Fahrer braucht einen absoluten Glückstag. Doch diesen kann es geben. "Das ist Rennsport", sagt Hofmann. "Wenn einer den Bremspunkt versäumt, liegen gleich zwei oder drei da. Es gibt Unfälle, es gibt Zwischenfälle, es gibt Defekte." Márquez ist heuer schon zwei Mal gestürzt, zudem in Silverstone mit einem Motorschaden ausgeschieden. "Márquez hat Punkte verloren durch eigene Fehler, durch Stürze. Zudem gab es am Anfang der Saison noch technische Probleme." Dovizioso profitierte heuer vor allem von den Schwächen und Fehlern der Konkurrenz. Wenn die anderen patzten, war er zur Stelle; wenn die anderen Probleme mit den Reifen hatten, war er da. "Dovi hat fast immer gepunktet. Abschreiben darf man ihn nicht."

Hofmanns Fazit: "Wer auch immer den Titel holt, es war wieder ein Wahnsinnsjahr in der MotoGP. Ich kenne keine andere Motorsport-Serie, die eine ähnliche Spannung geboten hat. Und positiv zu erwähnen ist auch KTM. Wie sich das österreichische Team in dieser kurzen Zeit entwickelt hat ... das habe ich so noch nie gesehen."

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