Günter Kreissl spricht nur ungern über seine Suche nach dem Nachfolger von Franco Foda: "Weil ich weder Namen nenne noch dementiere. Das ist unseriös und produziert ’Verlierer’, die sich das nicht verdient haben."
Über sein Auswahlverfahren für den künftigen Coach gibt der Sportdirektor von Sturm aber gerne Auskunft: "Es gibt kein K.o.-Kriterium, aber Deutschkenntnisse sind erwünscht." Soziale Kompetenzen sind ebenfalls ganz wichtig. Zur Verkürzung der langen Liste recherchiert Kreissl Medienauftritte: "Da gibt es im Netz viel zu sehen."
Sobald die Liste "eine Handvoll Namen umfasst", folgen persönliche Treffen: "Dafür reichen nicht Telefonate, da muss in die Tiefe gegangen werden." Wahrscheinlich wird Fodas Nachfolger erst im Dezember präsentiert: "Wir müssen ja das ganze Trainerteam neu aufstellen, das ist nicht einfach. Noch dazu, wenn nicht ein Neustart erwünscht ist, sondern der sportliche Erfolg fortgesetzt werden soll."
Für den begehrten Job schwirren viele Namen herum. Eine Annäherung: Von den lokalen Medien werden Roman Mählich (Wr. Neustadt) und Ex-Rapid-Coach Zoran Barisic am häufigsten genannt. Kreissl wäre auch eine "ungewöhnliche" Lösung wie Frauen-Teamchef Dominik Thalhammer zuzutrauen.
Außerdem hat er sich über Landsmänner von Foda erkundigt, laut KURIER-Informationen über Heiko Vogel, Thomas Letsch und Mirko Slomka. Die drei Deutschen wären frei: Vogel war bei Basel und zuletzt bei Bayerns Zweierteam, Letsch bei Liefering und zuletzt bei Aue, Slomka in Karlsruhe.
Der aufstrebende Hartberg-Trainer Christian Ilzer wäre Andreas Herzog als Teamchef-Assistent gefolgt. Außerdem verriet der 40-jährige Steirer dem Fan-Blog sturmnetz.at: "Sturm ist mein Wunschverein." Spricht hier ein Kandidat? Eigentlich fehlt dafür die UEFA-Pro-Lizenz. Ilzer meint, dass er im März die Einladung zum Trainerkurs bekommt und davor 60 Tage per Sonderregelung trainieren könnte.
Allerdings zählt laut Bundesliga-Lizenzierungshandbuch der Kursbeginn (siehe Faksimile). Da Ilzer in Graz Anfang Jänner übernehmen müsste, aber der ÖFB-Kurs nicht vor Mai startet, geht sich das nicht aus.
Foto: Kurier/Faksimile