Nach dem Sieg in Lima gewann Gerald Melzer am Samstagabend auch den ATP-Challenger in Guayaquil in Ecuador für sich entschieden. Österreichs Nummer zwei schoss im Endspiel Guayaquil den Argentinier Facundo Bagnis in 56 Minuten mit dem Ergebnis von 6:3, 6:1 durch. „Jetzt ist die Saison vorbei“, sagte der 27-Jährige. „Es war mein letztes Turnier heuer.“
Melzer, der Jüngere, hatte auf die Erste Bank Open in Wien verzichtet, weil er Punkte brauchte. Eine gute Idee. Als Nummer 156 flog er nach Südamerika, wo derzeit zahlreiche Challenger ausgetragen werden. Nach zwei Semifinalteilnahmen in Buenos Aires und Cali holte er die Turniersiege von Lima und nun Guayaquil. Ab heute ist er deswegen wieder Top 100-Spieler. Zum Vergleich: In Wien hätte er für eine Achtelfinalteilnahme inklusive Qualifikation 65 Punkte erobert, für die jüngsten beiden Titel gab es jeweils 80 Zähler.
Damit lässt sich auch die Saison 2018 besser planen. „Wenn ich fix im Hauptbewerb stehe, werde ich die Australian Open spielen“, sagt Melzer. Die Chancen stehen gut. Dort hat er einiges gutzumachen. Heuer kam in Runde eins das Aus, nach vergebenem Matchball unterlag er als Favorit dem Australier Alex De Minaur. „Das war damals sehr bitter, weil ich mir viel erwartet hatte“, sagt der deutsch-Wagramer.
Nach Australien wird es wohl zum Daviscup gehen, Österreich trifft am 2. und 3. Februar zuhause auf Weißrussland. Und Gerald Melzer ist für Länderspiele immer zur Verfügung gestanden.
Bruder Jürgen, Österreichs Rekordspieler im Team, wird allerdings nicht dabei sein. Der 36-Jährige wird nach seiner Ellbogen-Operation in etwas sechs Monaten wieder einsteigen.