Ein Schwung ist dazu da, dass man ihn auch in den Liga-Alltag mitnimmt. Die Austria will das 4:1 von Rijeka dazu nützen, um am Sonntag (14 Uhr) daheim Mattersburg zu schlagen. "Die Meisterschaft ist die Basis. Darauf liegt jetzt unser voller Fokus. Gegen Rijeka haben wir ein großes Ausrufezeichen auf europäischer Ebene gesetzt. Da nehmen wir viel Positives mit", gibt Cheftrainer Thorsten Fink die Richtung vor.
"Wie wir in Rijeka gespielt haben, ist genau unsere Philosophie. Wir hatten viele Ballbesitzphasen, sind hinten gut gestanden, waren schnell im Konter, sind frech und mit viel Selbstvertrauen aufgetreten. Alle Phasen, die ein Spiel hat, haben wir gestern beherrscht", erklärt Fink. Ob das allerdings auch gegen Mattersburg ins Treffen zu führen ist?
Fink weiß, dass es schwierig wird: "Mattersburg wird ein ganz anderes Spiel als Rijeka, denn zuhause müssen wir das Spiel aufbauen. Wir müssen uns voll auf die Liga fokussieren, denn: Die UEFA Europa League ist ein Highlight, aber die Meisterschaft ist die Basis dafür."
Die Formkurve zeigt bei den Wienern jedenfalls kontinuierlich nach oben. Nach der Länderspielpause startete man katastrophal gegen Sturm Graz. Danach wurden die Leistungen besser, nicht aber die Ergebnisse. In Rijeka gingen erstmals Ergebnis und Leistung Hand in Hand.
Die Austria hat jedenfalls die Oktober-Depression gleich Anfang November abgelegt. "Wir haben uns endlich für unseren Aufwand belohnt", sagte Austrias zweifacher Torschütze Dominik Prokop in Rijeka.
Sportdirektor Franz Wohlfahrt sah eine Mannschaft, die sich von den jüngsten Rückschlägen nicht beirren ließ. "In der Krise zeigt sich der wahre Charakter", betonte der Ex-Teamtorhüter. Beim Heimflug knapp vor Mitternacht sprach dann Präsident Wolfgang Katzian den Gedanken vieler mitgereister Fans aus: "Freuen wir uns, dass dieser beschissene Oktober vorbei ist."
Ab Jänner stehen dann wieder die noch verletzten Grünwald und Venuto zur Verfügung. "Venuto steigt schon teilweise ins Mannschafts-Training ein. Aber wir wollen kein Risiko eingehen", bremst Fink. Ob im Frühjahr auch noch Raphael Holzhauser Violett tragen wird, ist ungewiss. Der Vertrag des Spielmachers läuft im Sommer aus, ein französischer Klub hat erneut sein Interesse bekundet.
26 Spiele in dreieinhalb Monaten: Da ist es kein Wunder, dass der eine oder andere Salzburger müde ist. Trainer Marco Rose wird dem am Ende der elften englischen Woche Rechnung tragen – mit seiner Aufstellung im heutigen Spiel gegen SKN St. Pölten (16.30 Uhr/live ORFeins, Sky). „Ich werde frisches Personal auf den Platz schicken, um eine ordentliche Phase vor der Länderspielpause erfolgreich zu Ende zu bringen“, kündigt der Deutsche an.
Vor drei Wochen hätte bei Rose aufgrund von Verletzungen nicht diesen Spielraum gehabt. Nun dürfen sich Yabo, Rzatkowski, Farkas oder Minamino Hoffnungen machen. „Der Kader ist wieder richtig gut aufgestellt“, stellte Rose, der natürlich Respekt vor St. Pölten hat: „Auf uns wartet ein kampfstarker Gegner mit einem neuen Trainer, der sich immer etwas einfallen lässt.“
Die Statistik spricht aber klar für den Meister: Der SKN verlor die fünf bisher gespielten Duelle mit dem Gesamtscore von 3:16.