Nach dem rauschenden Fest mitten in der schlimmsten Krise schaute Trainer Peter Stöger ungläubig durch die Arena. "Das ist eben Köln", sagte der Österreicher nach dem 5:2 des 1. FC Köln gegen BATE Borisow mit einem Schmunzeln: "Zwei Jahre gewinnst du kein Spiel. Und dann gewinnst du einmal und bist gefühlt im Europa-League-Halbfinale."
In zwei Bewerben hat der abgestürzte FC nun immerhin schon gewonnen - zweimal im DFB-Pokal, einmal in der ersten Europacup-Saison seit 25 Jahren. Und die Erleichterung war förmlich greifbar. "Heute kommen wir endlich mal mit einem Lächeln nach Hause zu unseren Frauen und Kindern", sagte Abwehrspieler Dominique Heintz: "Wir spielen hier auch für Deutschland, deshalb wollten wir uns nicht blamieren und auch das vierte Spiel verlieren. Nun können wir unseren Kindern und Enkeln erzählen, dass wir in der Europa League auch gewonnen haben und nicht bloß dabei waren."
Doch in der Bundesliga haben die Rheinländer nach zehn Spielen erst zwei Punkte auf dem Konto. Ein Sieg am Sonntag gegen 1899 Hoffenheim ist deshalb schon Pflicht, wenn die Hoffnung auf dem Klassenverbleib leben soll. "Gravierend viel hat dieses Spiel nicht verändert", sagte Stöger deshalb: "Es ist ein anderer Wettbewerb. Aber besser als 2:5. Ob es uns wirklich weiterhilft, wissen wir vielleicht zu Weihnachten."