20 mehr oder weniger fitte Austria-Spieler stiegen gestern in den Flieger nach Rijeka, wo die Veilchen heute Abend unbedingt punkten müssen, um die Chance auf den Aufstieg in der Europa League zu wahren. Man kann von der letzten Chance mit dem letzten Personal sprechen. Wobei Trainer Thorsten Fink zuversichtlich ist, auf Westermann und Tajouri zurückgreifen zu können. Die definitive Entscheidung soll erst am Spieltag fallen. „Wir wollen den Strohhalm ergreifen und gewinnen. Das wäre ein tolles Ergebnis – und dann schauen wir weiter.“ Erstmals seit seiner Fußverletzung steht auch Goalie Osman Hadzikic wieder im Kader, dennoch wird Patrick Pentz das Tor hüten.
Beim abermaligen Wiedersehen mit Ex-Austrianer Alexander Gorgon braucht man gar nicht den Rechenschieber zu bedienen, so klar ist die Aufgabenstellung. „Jetzt müssen wir ein Ergebnis liefern“, fordert Kapitän Raphael Holzhauser. „Zuletzt haben die Ergebnisse nicht gestimmt, auch wenn die Leistungen nicht so schlecht waren. Wenn wir in Rijeka nicht gewinnen, dann ist es vorbei“, lautet Holzhausers Schlussrechnung. Youngster Dominik Prokop sieht nicht ganz so schwarz: „Wir müssen zumindest punkten. Wir benötigen sicherlich einen Top-Tag, um etwas zu holen.“
Alexander Gorgon freut sich zwar auf seine Ex-Kollegen, hat aber als Willkommensgruß eine Kampfansage parat: „Wir sind ziemlich heimstark und werden versuchen, den zweiten Dreier gegen die Austria einzufahren.“ Er weiß aber, dass der „Klub seines Herzens“ unter Trainer Thorsten Fink im Europacup auswärts erst einmal verloren hat. „Ich muss auch keinen in unseren Reihen warnen. Man hat gesehen, wie die Austria in Athen bis zum Ende 2:1 geführt hat. Wir haben hingegen beim 1:2 daheim gegen AEK nicht so gut ausgesehen“, erinnert sich der Wiener. Der kroatische Double-Gewinner ist jedoch nicht in bester Form, zuletzt hat man drei Mal in der nationalen Meisterschaft verloren hat und ist dadurch auf Tabellenplatz drei zurückgefallen.
Die Austria bemüht als Mutmacher die Statistik. Die attestiert ihr elf Monate im Europacup ohne Niederlage in der Ferne. Holzhauser und Mitspieler haben erst in Athen beim 2:2 ihre Stärken bewiesen und erlitten im Europacup auswärts unter Fink in neun Partien erst eine einzige Niederlage, eine besonders bittere wie dumme: Am 8. Dezember 2016 verloren die Wiener nach Führung mit 2:3 bei Viktoria Pilsen und vergeigten den sicher scheinenden Aufstieg in die K.-o.-Runde.