„Das ist eine ganz normale Entwicklung in dem Business“, sagte Stefan Effenberg unlängst über den Transfer Neymars zu Paris Saint-Germain, den sich die Franzosen 222 Millionen Euro kosten ließen. Seinen Ex-Verein FC Bayern München warnte Effenberg davor, in Sachen Zahlungswilligkeit der englischen Konkurrenz, Real oder Paris das Feld kampflos zu überlassen. „Sonst wird der Abstand immer größer“, behauptete der deutsche Ex-Nationalspieler und Champions-League-Sieger.
Am Samstag beginnt die englische Premier League, von welchen Summen Effenberg dabei überhaupt spricht und wie viel Geld im Fußball unterwegs ist, zeigt der folgende Überblick:
9,19 Milliarden Euro erhalten die Klubs der Premier League durch den 2016 festgelegten, bis 2019 gültigen TV-Vertrag, mit dem der Verkauf der Übertragungsrechte geregelt wurde.
1,29 Milliarden Euro haben die Vereine der Premier League in diesem Sommer bisher im Rahmen von Transfergeschäften eingenommen und ausgegeben. In der spanischen Primera División beläuft sich diese Summe auf 884 Millionen Euro, in der italienischen Serie A auf 913 und in der französischen Ligue 1 auf 917 – Neymars Rekordtransfer inklusive. Die deutsche Bundesliga belegt mit 549 Millionen Euro klar den fünften Platz.
83 Millionen Euro ließ sich Manchester United den belgischen Stürmer Romelu Lukaku kosten. Der Wechsel des 24-jährigen vom FC Everton zu den Red Devils ist somit der teuerste Premier-League-Transfer dieses Sommers. Insgesamt gab United in dieser Transferperiode bereits 162 Millionen Euro aus.
41,5 Millionen Euro bezahlte Bayern München für die Dienste von Corentin Tolisso – der teuerste Bundesliga-Einkauf des Sommers und gleichzeitig der kostspieligste Transfer der Vereinsgeschichte. In der Premier League würde der FC Bayern mit dieser Summe jedoch nur den zehnten Platz in der Liste der Wechselspiele belegen.
335 Millionen Euro betrug laut Guardian der Umsatz des FC Liverpool (Saison 2015/’16). Das bedeutet Rang fünf, Spitzenreiter Manchester United kam auf 551 Millionen.
759 Euro kostet umgerechnet die billigste Jahreskarte des FC Liverpool. Zum Vergleich: Die billigste Jahreskarte des SK Rapid Wien kostet 218 Euro, die der Austria 169 Euro.
Vier Raketen des Typs Falcon 9 könnte der FC Barcelona mit der für Neymar erhaltenen Ablösesumme von 222 Millionen Euro ins All schicken. Kostenpunkt einer Rakete: 53 Millionen Euro. Also ist Manchesters Pogba immerhin zwei Flugkörper wert.
Zwei Drittel der englischen Fans glauben, dass sich ihr Lieblingsverein weder um sie, noch um ihre Meinung kümmert. Ebenfalls zwei Drittel meinen, dass sich die Klubs zu sehr auf das Fördern ihrer globalen Marke konzentrieren.