Es geht rund in London, wo die Leichtathleten ihr Sportfest namens WM austragen. Sportlich, aber auch gesundheitlich. Ein Überblick über die jüngsten Turbulenzen.
Wayde van Niekerk Souverän gewann der Favorit über 400 Meter: Der Olympiasieger aus Südafrika triumphierte in 43,98 Sekunden. Ungewöhnlich wurde es danach: Van Niekerk war offensichtlich so erschöpft, dass er es sich auf einer Flagge seiner Heimat liegend bequem machte. Minutenlang lag der Sieger am Boden, anstatt Interviews zu geben.
Aufregung gab es um seinen größten Rivalen Isaac Makwala aus Botswana. Wegen eines Magen-Darms-Virus wurde ein Startverbot durch den Weltverband und Quarantäne für 48 Stunden ausgesprochen.
Caster Semenya Die Läuferin aus Südafrika sorgt seit Jahren für Diskussionen. Grund sind ihre Testosteronwerte: Der Körper der 800-Meter-Olympiasiegerin (2012, 2016) und -Weltmeisterin (2009, 2011) produziert wesentlich mehr von dem männlichen Sexualhormon als andere Frauen. Das, haben Wissenschaftler errechnet, bringt ihr einen Vorteil von 4,5 Prozent. Der Weltverband hatte daraufhin einen Grenzwert eingeführt – Semenya war gezwungen, Medikamente zu nehmen, um unter dem Limit zu bleiben.
Diese Regelung wurde später vom Sportgerichtshof gekippt, worauf Semenya wieder schneller lief. Dennoch: "Wenn ich pinkle, pinkle ich wie eine Frau. Ich weiß, dass ich eine Frau bin." Über 1500 Meter holte die 26-Jährige Bronze, das Finale auf ihrer Spezialstrecke 800 Meter ist am Sonntag.
Sergej Schubenkow Der Titelverteidiger aus Russland holte über 110 Meter Hürden Silber. Der 26-Jährige ist einer von 19 Athleten aus Russland, die in London starten dürfen, obwohl die russische Leichtathletik wegen des Staatsdopingskandals suspendiert ist.
Also trat auch Schubenkow unter neutraler Flagge als "Authorised Neutral Athlete"(ANA) an und musste auf offizielle Teamkleidung verzichten.
Lukas Weißhaidinger Im Athletenhotel gehen Noroviren um. Unter den (mindestens) 30 Infizierten war auch Lukas Weißhaidinger, der just vor seinem Diskus-Finale erkrankte. Dass er dennoch Neunter wurde, ist kaum hoch genug einzuschätzen.
Dominik Distelberger Der Zehnkämpfer ist bereits in London, wird sich im Umgang mit anderen Menschen aber sicherlich zurückhalten. Schließlich hat er am Freitag und Samstag im Zehnkampf einiges vor.