"To finish first, first you have to finish" - Wenn du als Erster ins Ziel kommen willst, musst du zuerst ins Ziel kommen: Eine alte Motorsport-Weisheit, die sich auch auf den Marathon übertragen lässt. Zumindest auf den Venedig-Marathon, der am Sonntag ausgetragen wurde und mit einer handfesten Überraschung endete.
Die sechsköpfige Führungsgruppe rund um die Favoriten Abdulahl Dawud, Gibert Kipleting Chumba, Kipkemei Mutai und David Kiprono Metto lag knapp nach Rennhalbzeit deutlich in Führung, als sie einem Begleitmotorrad von der Strecke folgten. Erst mehrere hundert Meter später bemerkten sie ihren Fehler, liefen zurück und nahmen das Rennen mit etwa zwei Minuten Verspätung wieder auf.
In der Zwischenzeit hatte sich der Lokalmatador Eyob Faniel an die Spitze des Rennens gesetzt. Der unbekannte 25-Jährige, der für einen Marathon-Klub aus Venedig startet, hatte seinen Rückstand von knapp einer Minute durch den Fehler der Spitzenläufer wettgemacht und verwaltete den einminütigen Vorsprung dann bis ins Ziel. Der erste italienische Sieger in Venedig seit 22 Jahren benötigte 2:12,16 Stunden und hatte knapp zwei Minuten Vorsprung auf seinen ersten Verfolger.