Rapid Wien hat unter Djuricin noch kein Derby gewonnen. Seit über einem Jahr (4:1 im August 2016) warten die Grün-Weißen vergeblich auf einen vollen Erfolg gegen den Erzrivalen. Das jüngste 2:2 im August fühlte sich durch eine späte Aufholjagd der Austria wie eine Niederlage an – eine mit Folgen, zumal Rapid auch die nächsten beiden Ligapartien verlor.
Der Austria dagegen glückte nach verpatztem Saisonstart mit dem Derby-Remis so etwas wie die zwischenzeitliche Wende. “Das wollen wir kein zweites Mal zulassen”, sagte Djuricin. Zumal sich die Violetten nach der Länderspielpause und zwei klaren Niederlagen bei Sturm Graz (0:3) und in der Europa League gegen HNK Rijeka (1:3) erneut in keiner angenehmen Situation befinden.
Rapid rechnet mit verunsicherter Austria
Der Rapid-Coach relativierte: “Man wollte uns vor Wochen, als wir den einen oder anderen Sieg nicht eingefahren haben, die Krise einreden. Jetzt haben sie halt die Krise. Das Selbstvertrauen ist bei der Austria nicht so da, das ist klar. Die Verunsicherung sieht man bei jedem zweiten Pass. Das ist halt so, das gehört dazu. Aber wir müssen auf uns schauen. Wir wissen, dass sie leicht angeschlagen sind. Da müssen wir aufpassen.”
Während die Ausfallliste bei der Austria immer länger wird – zum gesperrten Felipe Pires gesellte sich zuletzt auch noch David de Paula – kann Djuricin praktisch aus dem Vollen schöpfen. “Ich glaube, dass wir körperlich da sind, dass wir uns mental und geistig sehr gut vorbereiten haben”, meinte Rapid-Kapitän Stefan Schwab. “Davon, dass die Austria vielleicht Probleme hat, dürfen wir uns nicht ablenken lassen.”
Positiv ins Wiener Derby
Bei der Austria entspannte sich die Kadersituation nicht, sie wurde nach dem Europa-League-Auftritt gegen Rijeka sogar noch prekärer. De Paula fehlt zumindest zwei Wochen aufgrund muskulärer Probleme im Oberschenkel. Trainer Thorsten Fink sind die Optionen in Abwehr und an den Flügeln inzwischen ausgegangen. “Wir gehen trotz allem positiv ins Derby”, hielt der Deutsche fest.
Ein Erfolgserlebnis gegen Rapid, es wäre der 100. Austria-Sieg in einem Meisterschaftsduell, soll das jüngst Erlebte vergessen machen. “Es geht Schlag auf Schlag. Wir freuen uns, dass wir schnell die Möglichkeit haben, ein Spiel zu gewinnen”, meinte Fink. Das Remis vor zweieinhalb Monaten war immerhin der Startschuss in eine Serie von acht Ligaspielen ohne Niederlage.
Den Blick nach in der Tabelle oben zu richten, ist laut Fink in der aktuellen Situation vorerst nicht wirklich möglich. “Momentan sind wir nicht in der Verfassung, oben anzugreifen”, gab der Coach mit Blick auf die vielen Verletzten zu. Dies werde sich aber ändern: “Man sollte jetzt versuchen, uns zu schlagen. In der Rückrunde wird es nicht mehr so leicht.”