Der LASK übernahm vor etwas mehr als 2.500 Zuschauern in der NV Arena – davon mindestens 500, die die „Athletiker“ unterstützen – sofort das Kommando und schnürte den SKN St. Pölten zusehends ein. Die erste gute Chance fanden die Oberösterreicher nach einem Eckball in der 7. Minute vor – René Gartler köpfelte den Ball jedoch knapp über das Tor. In der 22. Minute hätte St. Pöltens Dominik Hofbauer nach einem brutalen Foul an Christian Ramsebner ausgeschlossen werden können, doch Schiedsrichter Gerhard Grobelnik entschied sich für Gelb. Fünf Minuten später versuchte es Peter Michorl mit einem Weitschuss, zog jenen aber knapp am Tor vorbei. In der 31. Minute klärte Christoph Riegler in höchster Not einen scharfen Pass gerade noch vor dem einschussbereiten Gartler, drei Minuten danach entschärfte St. Pöltens Keeper wiederum einen Schuss von Maximilian Ullmann. Und in der 39. Minute gab’s erstmals Toralarm: Dogan Erdogan zirkelte eine Flanke auf Gartler, der zu Ullmann verlängerte, der trocken vollstreckte. Allerdings wähnte Grobelnik bei der Ballberührung von Gartler Ullmann im Abseits – eine äußerst knappe, sicher diskutable, Entscheidung. Die Torchancen des SKN in Halbzeit eins? Fehlanzeige. Lediglich Manuel Martic versuchte es einmal per direktem Freistoß – setzte den Ball allerdings mitten in die Mauer.
In der zweiten Hälfte änderte sich wenig am Spielgeschehen: Der LASK hatte den SKN weiter im Griff. Nach 55. Minuten gingen die überlegenen Oberösterreicher nach einem Corner in Führung: Ramsebner leitete eine von Michorl getretene Ecke perfekt mit dem Kopf auf Gartler weiter, der aus kurzer Distanz nur mehr einschieben brauchte. Danach brachte SKN-Trainer Oliver Lederer den Nordkoreaner Kwang-Ryong Pak, der wie aus heiterem Himmel die erste und letztlich einzig zwingende Torchance der St. Pöltner vorfand, den von Martic perfekt durchgesteckten Ball aber aus abseitsverdächtiger Position neben das Tor setzte. In der 63. Minute rettete Riegler den SKN in extremis vor einem höheren Rückstand, parierte einen von Michael Huber abgefälschten Michorl-Schuss, nachdem er eigentlich schon auf dem falschen Fuß gestanden war. Nach 70 Minuten kam der SKN bezeichnenderweise zu seinem ersten Corner – der LASK hatte zu diesem Zeitpunkt bereits acht Eckbälle getreten gehabt. Am Ende hieß das Eckenverhältnis 3:12! In den letzten zehn Minuten vergaben Erdogan (nachdem er mit zwei Körpertäuschungen Bajrami und Huber ins Leere fahren hatte lassen), Michorl noch gute Möglichkeiten, ehe Riemann dann den überragenden Riegler in der Nachspielzeit auch noch einmal mit einem Weitschuss prüfte, den jener aber ebenso entschärfte. Der SKN ist nunmehr saisonübergreifend 16 Pflichtspiele ohne Sieg, hält weiter bei zwei Punkten und hat nun auswärts den Vorletzten Mattersburg (7 Punkte) vor der Brust.
Bundesliga (12. Runde):
SKN St. Pölten – LASK 0:1 (0:0)
St. Pölten, NV Arena, 2.518 SR: Ing. Gerhard Grobelnik
Tor: 0:1 Gartler (55.)
SKN St. Pölten: Riegler – Stec, Petrovic (14. Huber), Muhamedbegovic, Bajrami – Martic – Ambichl, Rasner (75. Riski) – Schütz, Hofbauer (58. Pak), Balic
LASK: Pervan – Ranftl, Ramsebner, Trauner, Wiesinger – Erdogan, Michorl, Ullmann – M. Berisha (78. Goiginger), Gartler (87. Raguz), Bruno (63. Riemann)
Gelbe Karten: Martic (18. Foul), Hofbauer (22. Foul), Rasner (32. Unsportlichkeit) bzw. Wiesinger (35. Foul), Ramsebner (59. Foul)
Die Besten: Riegler bzw. Ramsebner, Erdogan, Michorl, Gartner