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Krise in Köln: Stöger noch nicht in der Kritik

20-10-2017, 11:47

Beim 1. FC Köln herrscht nach völlig misslungenem Saisonstart schlechte Laune. Nach dem 0:1 in der Europa League bei BATE Borissow ließen die nach Weißrussland mitgereisten Fans der "Geißböcke" ihrem Unmut freien Lauf. In der Kritik steht Sportchef Jörg Schmadtke, Trainer Peter Stöger blieb davon ausgenommen. Am Sonntag treffen die Kölner nun im deutschen Nachzügler-Duell auf Werder Bremen.

Als die Kölner Profis am Donnerstagabend nach der zehnte Niederlage im zwölften Pflichtspiel der Saison Richtung Fankurve wollten, schlug ihnen Ablehnung entgegen. Auf halber Strecke kehrten die Spieler um. Der Schuldige an der beispiellosen Talfahrt ausgerechnet nach der besten Saison seit 25 Jahren ist für die Fans gefunden: Sportchef Schmadtke.

"Egal ist mir das nicht"

Vor einigen Wochen noch als einer der Väter des Erfolgs gefeiert, hat er durch einige unglückliche Transfers im Sommer den Großteil seines Kredits bei den Anhängern verloren. "Egal ist mir das nicht. Aber es macht nichts mit mir", sagte Schmadtke, bemüht unbeeindruckt, aber doch sichtlich getroffen. Er hatte im Sommer nach dem 35-Millionen-Verkauf von Torjäger Anthony Modeste eine Menge Geld zur Verfügung. Von den Zugängen schlug aber bisher keiner ein.

Trainer Peter Stöger blieb von Entlassungs-Forderungen aus der Kurve verschont. Einen Rücktritt schloss der Wiener weiterhin aus. Doch der Ex-Austria-Meistermacher weiß auch: "Die Situation wird schwieriger und schwieriger." Die einst gefeierte Rückkehr in den Europacup will Stöger nach der dritten Niederlage in der Gruppenphase nicht verfluchen, und den Wettbewerb trotz der fast aussichtslosen Situation ernst nehmen. "Wenn du jetzt sagst, die Europa League interessiert mich nicht mehr, bist du kein Sportler", sagte Stöger.

Stöger vor Entscheidungsspiel

Brisant könnte es für Stöger bei einer weiteren Niederlage in der Liga werden. Am Sonntag (13.30 Uhr) gastiert Bremen in Köln, der Vorletzte trifft auf den Letzten der Bundesliga. Dass schon von einem Abstiegs-Endspiel die Rede war, wollte Stöger so nicht stehenlassen. Angesichts nur eines Punktes aus acht Ligaspielen stellte er aber klar: "Es wird mal Zeit, dass wir ein Zeichen setzen."

Die harsche Kritik der bisher erstaunlich ruhigen Fans kam bei Stöger jedenfalls nicht gut an. "Dass man Unmut zeigt, verstehe ich. Dass man der Mannschaft vorwirft, dass sie nicht gekämpft hat, verstehe ich weniger", erklärte der 51-Jährige. Seine Hoffnungen auf die Wende ruhen auch auf Altstar Claudio Pizarro. Der im September aus der Vertragslosigkeit nachverpflichtete Routinier ist gegen seine alte Liebe Werder besonders motiviert. Für Sonntag meldet sich der 39-Jährige fit.

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