“Es wird irrsinnig schwer, sie kämpfen ums Überleben”, schickte Trainer Goran Djuricin allerdings eine Warnung voran. “Wir dürfen uns auf keinen Fall ausrasten.” Die Grün-Weißen setzen wieder auf die regenerative Kraft von Länderspielpausen. “Wir haben gut arbeiten können, viel trainieren können. Ich bin sehr zufrieden”, sagte Djuricin. Aus der Unterbrechung Anfang September ging Rapid gestärkt hervor und holte seitdem acht von zwölf möglichen Punkten. Diese Quote soll zumindest beibehalten oder bestenfalls noch gesteigert werden.
Rapid Wien mit positivem Grundgefühl
Nach langer Zeit stellte Rapid diesmal wieder zwei ÖFB-A-Teamspieler ab: Louis Schaub, der bei der Abschiedstournee von Marcel Koller zwei Treffer erzielte, und Philipp Schobesberger, der gegen die Republik Moldau zu seinem Debüt kam. “Schaubi ist mit einem Riesenlächeln gekommen, das freut mich irrsinnig. Schobi hat sowieso Selbstvertrauen und ist mit noch mehr Selbstvertrauen gekommen”, berichtete Djuricin.
Generell ist das Gefühl in der Truppe ob der eigenen Leistungsstärke ein positives. “Ich glaube, dass wir von Anfang an gut performt haben, dass alleine die Ergebnisse nicht gestimmt haben. In letzter Zeit ist es so, dass wir auch die Chancen nutzen”, erklärte Thomas Murg, der Ende September einen neuen Vertrag bis 2021 unterschrieben hatte.
“Werden versuchen, St. Pölten unter Druck zu setzen”
Die Marschroute ist für den Mittelfeldspieler klar. “Ich glaube, bei allem Respekt vor St. Pölten, dass wir einfach die bessere Mannschaft sind”, sagte Murg. “Wir werden versuchen, den Gegner von Anfang an unter Druck zu setzen, viele Torchancen zu kreieren, und die wollen wir dann auch reinhauen.”
Seine Spieler, so Djuricin, dürften aber keineswegs von einem einfachen Sieg ausgehen. “Man hat gesehen gegen Mattersburg (1:0-Sieg/Anm.), dass es einfach nicht genügt, vielleicht ab und zu mit 95 Prozent zu spielen”, stellte der Wiener klar. In der Chancenverwertung müsse sich die Mannschaft klar verbessern. Das kürzlich begonnene Individualtraining für Stürmer unter Zeljko Radovic werde zwar nicht sofort, aber doch bald Früchte tragen, gab sich Djuricin überzeugt.
“Wir lechzen nach einem Erfolgserlebnis”
Geht es nach St. Pöltens Betreuer Oliver Lederer, dann können sich die Hütteldorfer mit der Rückkehr zur Kaltschnäuzigkeit noch ein bisschen Zeit lassen. Der Ex-Rapidler hofft nach nur einem Punkt aus den ersten drei Partien unter seiner Führung auf einen Befreiungsschlag. “Wir lechzen nach einem Erfolgserlebnis und warten jede Woche darauf, auch diesmal”, sagte Lederer.
Die Tatsache, dass das Allianz Stadion dank einer Mitglieder-Aktion beinahe ausverkauft ist, dürfe kein Hemmnis für seine Spieler darstellen, betonte der SKN-Coach. “Wir trainieren täglich, um vor so einer Kulisse zu spielen. Die Spieler müssen die Atmosphäre genießen und dürfen sich nicht einschüchtern lassen. Ein mögliches positives Ergebnis ergibt sich durch Mut.”
Rapid Wien gegen St. Pölten klarer Favorit
Trotz aller Zuversicht sieht Lederer die Rapidler als klaren Favoriten. “Es war nur eine Frage der Zeit, bis es bei ihnen wieder funktioniert. Sie haben eine unglaubliche Qualität und gehören unter die Top-3.”
Sein Team habe in den vergangenen Tagen einen Schritt nach vorne gemacht, allerdings dürfe man sich keine Wunderdinge erwarten. “Die Mannschaft ist unglaublich fleißig. Es geht immer um Entwicklung, und ich denke, da sind wir jetzt weiter”, sagte Lederer. Ziel sei es, bis zur Winterpause nicht zu viel an Boden auf Platz neun zu verlieren. Derzeit beträgt der Rückstand des Schlusslichtes auf den Vorletzten Mattersburg vier Punkte.