Nach Vorwürfen, Stimmen für die Vergabe der Olympischen Spiele an Rio de Janeiro gekauft zu haben, ist Carlos Nuzman als Vorsitzender des brasilianischen Olympischen Komitees (NOK) zurückgetreten. Er war in der vergangenen Woche festgenommen worden und sitz in Untersuchungshaft. Der 75-Jährige war als NOK-Chef auch Organisationschef der ersten Olympischen Spiele in Südamerika.
Das teilte sein Anwalt Sergio Mazzillo dem NOK Brasiliens mit, berichtete die Nachrichtenagentur Agencia Brasil. Nuzman, der bekannteste Sportfunktionär des Landes, war seit 22 Jahren NOK-Chef.
Rio hatte sich am 2. Oktober 2009 in Kopenhagen gegen Madrid, Tokio und Chicago durchgesetzt. Berichten zufolge soll die Stimme des langjährigen Chefs des Leichtathletik-Weltverbandes IAAF und IOC-Mitglieds Lamine Diack aus dem Senegal gekauft worden sein. Drei Tage vor der Abstimmung sollen dem Sohn Diacks zwei Millionen Dollar von dem brasilianischen Unternehmer Arthur Cesar Soares de Menezes Filho überwiesen worden sein, in Rio als "König Arthur" bekannt.
Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat das Ehrenmitglied Nuzman suspendiert. Auch das NOK wurde von der IOC-Exekutive vorübergehend suspendiert. Nuzman wurde zudem aus der Koordinierungs-Kommission für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio ausgeschlossen.