Die Moldauer spielten nach einer Gelb-Roten Karte für Artur Ionita (55.) über eine halbe Stunde in Unterzahl. Österreich beendete die Gruppe D damit, wie schon vor der Partie fest stand, auf Rang vier. Das Play-off der Gruppenzweiten verpasste man bei vier Punkten Rückstand auf Irland deutlich. Serbien schaffte als Sieger den Sprung zur Endrunde.
Vermutlich letztes Spiel unter Koller
In seinem 54. und wohl letzten Spiel als Coach der ÖFB-Auswahl baute Koller in Abwesenheit einiger Stammkräfte auf eine blutjunge Abwehr. Der 21-jährige Philipp Lienhart kam im 3-4-3-System zu seinem Teamdebüt, neben dem Freiburg-Profi verteidigten die 19-jährigen Kevin Danso und Maximilian Wöber in einer Dreierkette – in Summe kam das Trio vor Anpfiff auf vier Länderspiele. Moritz Bauer und Florian Kainz agierten an den Flanken. In der Sturmreihe lief neben Marko Arnautovic und Guido Burgstaller auch Louis Schaub ein.
In der Anfangsphase stellten sich bei den Österreichern mitunter Abstimmungsprobleme ein. In der 13. Minute tauchten die Moldauer gefährlich vor Torhüter Heinz Lindner auf, Eugeniu Cociuc verfehlte nur knapp das lange Eck. Nach einer Viertelstunde hatten die Gäste die Partie jedoch wieder im Griff. Moldau stand tief in der eigenen Spielhälfte und machte es den Österreichern wie beim 0:2 in Wien im März schwer.
Österreich gegen Moldau in der WM-Quali
Erst im Finish einer kaum vom Hocker reißenden ersten Spielhälfte näherten sich Arnautovic und Co. dem gegnerischen Gehäuse an. Nach einem Kainz-Antritt und Ballglück traf Burgstaller aus wenigen Metern den Ball nicht wirklich (34.). Eine Möglichkeit, die der Schalker eigentlich nutzen müsste. Einen indirekten Freistoß jagte Arnautovic dann in die Gegenspieler, Schaub verpasste bei der Folgeaktion eine Kainz-Flanke per Kopf nur knapp (42.).
Koller reagierte in der Pause mit der Einwechslung einer vertrauten Stammkraft. Marc Janko kam anstelle von Burgstaller zu seinem 66. Einsatz im Teamtrikot. Der 34-Jährige hätte bei seinem ersten Ballkontakt nach nicht einmal eineinhalb Minuten gleich anschreiben können. Aus fünf Metern völlig frei zum Kopfball kommend, verfehlte der Mittelstürmer aber das Gehäuse. Die in der WM-Qualifikation oft vermisste Effizienz blieb damit auch in Chisinau aus.
Moldau in Unterzahl
Taktisch stellte Koller auf eine defensive Viererkette um und spielte in seinem Paradesystem mit breitem Mittelfeld. Entgegen kam den Österreichern dann Artur Ionita. Der bereits verwarnte Mittelfeldmann fällte Julian Baumgartlinger und sah folgerichtig Gelb-Rot (55.). Die Nummer 57 der FIFA-Weltrangliste hatte danach gegen die Nummer 156 ein deutliches Übergewicht an Spielanteilen.
Florian Grillitsch traf nach Vorlage des für Kainz eingewechselten Valentino Lazaro ins Außennetz, ehe Schaub in seinem dritten Länderspiel in Folge anschrieb. Der Rapidler bändigte im Anschluss an einen Eckball einen Querpass von Arnautovic und verwertete ins leere Tor. Die Moldauer wagten sich danach häufiger in die Offensive, wirklich in Gefahr kamen die Österreicher aber nicht.
Koller brachte mit Philipp Schobesberger einen weiteren Debütanten. Lazaro agierte bei einem Geschenk der Hausherren dann zu zögerlich und ließ die Chance auf das 2:0 ungenutzt (83.). Am Ergebnis änderte sich jedoch nichts mehr. Kevin Danso agierte im Strafraum zweimal an der Grenze zum Strafstoß, der Pfiff blieb aber aus.
Koller verabschiedete sich damit mit dem 25. Sieg seiner Amtszeit bei 16 Niederlagen. Zuletzt schied Erich Hof 1984 als siegreich gebliebener Teamchef aus dem Amt aus. Bis 30. Oktober will Neo-Sportdirektor Peter Schöttel nun einen neuen Teamchef präsentieren. Der Ex-Internationale tritt seinen Posten am Dienstag an.
(APA/Red)