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WM-Qualifikation: Letzte Chance für viele große Namen

5-10-2017, 06:00

Während in Deutschland schon wieder leise "Ohne Holland fahr’n wir zur WM" angestimmt wird, singen sie in Brasilien auf den Fußball-Erzfeind ein gehässiges "Sem Messi, vamos para a Copa do Mundo" – "Ohne Messi fahr’n wir zur WM."

In den kommenden Tagen fallen die Entscheidungen im Kampf um Startplätze bei der WM 2018. Russland ist als Veranstalter dabei, bereits qualifiziert sind Brasilien, Iran, Japan, Mexiko, Belgien, Südkorea und Saudi-Arabien. 24 Tickets sind noch zu haben. Und etliche Weltstars zittern, ob sie auf der größten Fußballbühne der Welt auftreten dürfen.

Bangen in Südamerika

Allen voran Lionel Messi. Noch zwei Spiele gibt es in der Südamerika-Qualifikation. Die ersten Vier fahren nach Russland, der Fünfte spielt ein Play-off gegen Neuseeland. Uruguay ist Zweiter mit 27 Punkten, gefolgt von Kolumbien (26), Peru, Argentinien (beide 24), Chile (23), Paraguay (21) und Ecuador (20).

Argentinien spielt am Donnerstag (Freitag, 1.30 Uhr MESZ) daheim gegen Peru. Bei Peru wurde erst am Dienstag Yordy Reyna einberufen, der ehemalige Salzburg-Stürmer spielt jetzt in Kanada bei den Vancouver Whitecaps. In Lima trifft er auf den Ex-Münchner und Ex-Hamburger Paolo Guerrero, mittlerweile 33 und bei Flamengo Rio. Mit dabei ist der gleichaltrige Ex-Schalker Jefferson Farfán, der inzwischen für Lok Moskau spielt.

Das letzte Spiel steigt für die Argentinier am Dienstag in Ecuador. Aber nicht nur Messi zittert im Dress der Argentinier: Paulo Dybala von Juventus, Javier Mascherano (Barcelona), Sergio Agüero (Manchester City), Ángel Di María (Paris SG) – das Starensemble auf dem Schleudersitz ist namhaft.

Auch Messis Barça-Kollege Luis Suárez ist mit Uruguay noch nicht sicher dabei. Nach seiner Verletzung stand Suárez am Sonntag in der Startelf, deshalb fehlte er am Montag bei ersten Training in Caracas. Mit dabei war dafür Edison Cavani, der derzeit mit Paris SG für Furore sorgt – wobei Klubkollege Neymar schon fix in Russland ist und Kylian Mbappé mit Frankreich so gut wie fix. Uruguay spielt am Donnerstag in Venezuela und am Dienstag gegen Bolivien.

Im Dress von Kolumbien zittern mit Radamel Falcao von Monaco und Bayern-Star James Rodriguez (Torschützenkönig der letzten WM) ebenfalls zwei Hochkaräter. James ist seit Dienstag im Training mit den Kollegen wie Arsenal-Goalie David Ospina, Milan-Verteidiger Cristian Zapata und Juan Cuadrado von Juventus. Kolumbien spielt am Donnerstag (Freitag, 1.30 Uhr MESZ) daheim gegen Paraguay. Das letzte Spiel findet am Dienstag in Peru statt.

Foto: AP/Esteban Felix Die Chilenen (mit Alexis Sánchez von Arsenal und Bayerns Arturo Vidal) sind nach dem 0:1 in Bolivien auf Platz sechs abgerutscht, bleiben Stand jetzt also 2018 zuhause. Im Aufgebot ist auch Claudio Bravo, Tormann von Manchester City. Chile spielt am Donnerstag (Freitag, 1.30 Uhr MESZ) daheim gegen Ecuador und am Dienstag bei den bereits qualifizierten Brasilianern.

Bei Ecuador sind mittlerweile die Stars dünn gesät, aber immerhin zittert der Kapitän von Manchester United um die WM-Teilnahme – Antonio Valencia, 32.

Hoffnung in Europa

In Europa fährt David Alaba im nächsten Jahr höchstens als Tourist nach Russland, aber nicht mit "Austria". Auch Real-Star Gareth Bale sitzt in der Österreich-Gruppe in der Warteschleife. Wales ist zwar Zweiter, aber in der aktuellen Tabelle der Gruppenzweiten Letzter und dürfte somit nicht am Play-off teilnehmen. Zudem hat sich der beste Waliser auch noch verletzt und fehlt in den letzten beiden Spielen.

Foto: APA/AFP/CHRISTOPHE SIMON Teamkollege Arjen Robben (33) und seine Niederländer dürfen nach dem 3:1 über Bulgarien (Robben traf zum 2:0) wieder hoffen. Frankreich hat 17 Punkte, Schweden 16, die Niederlande haben 13. Die Niederländer treten am Samstag in Weißrussland an, und am letzten Spieltag kommt es am Dienstag zum Showdown gegen Schweden. Dort ist Leipzig-Angreifer Emil Forsberg der aktuelle Star.

Real-Ass Luka Modric hat in Gruppe I mit seinen Kroaten derweil einen großen Schritt in Richtung WM-Quali verpasst: In der Türkei setzte es ein 0:1. Kroatien (16 Punkte) streitet sich mit Island (16), der Ukraine (14) und der Türkei (14) um die direkte WM-Quali. Am Freitag spielen: Kroatien – Finnland, Türkei – Island und Kosovo – Ukraine. Am letzten Spieltag kicken: Finnland – Türkei, Ukraine – Kroatien und Island – Kosovo.

Edin Dzeko von AS Roma liegt mit Bosnien als Zweiter einen Punkt vor Griechenland. Die Bosnier spielen gegen Gruppensieger Belgien und in Estland. Die Griechen treten in Zypern an und empfangen Gibraltar.

Marek Hamsik von Napoli liegt mit der Slowakei als Zweiter fünf Punkte hinter England und nur einen vor Slowenien und Schottland. Die Slowakei spielt in Schottland und daheim gegen Malta. Die Schotten spielen die letzte Partie in Slowenien (spielt davor in England).

Kurioses in Afrika

Die großen afrikanischen Stars sind derzeit rar. Die wenigen, die sich dazu entwickeln können, werden wohl in Russland fehlen. Sadio Mané, der ehemalige Salzburger, der jetzt in Liverpool für Furore sorgt, hat mit Senegal die besten Chancen, aber auch nur, weil die Niederlage in Südafrika wegen eines korrupten Schiedsrichters annulliert wurde und das Spiel im November wiederholt wird. Senegal liegt daher mit einem Spiel weniger einen Punkt hinter Burkina Faso und den Kapverden. Nur der Gruppensieger darf zur WM. Senegal spielt auf den Kapverden, daheim gegen Südafrika und danach noch das Wiederholungsspiel in Südafrika. Burkina Faso spielt in Südafrika und danach gegen die Kapverden.

Pierre-Emerick Aubameyang von Dortmund liegt mit Gabun auf Rang drei, einen Punkt hinter Marokko und zwei hinter der Elfenbeinküste. Gabun spielt in Marokko und daheim gegen Mali. Die Elfenbeinküste spielt in Mali und daheim gegen Marokko.

Mit Naby Keita, derzeit bei Leipzig, hat ein weiterer Ex-Salzburger das Zeug zum Star. Mit Guinea ist er aber nach einem 0:1 in Libyen bereits aus dem WM-Rennen.

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