Nach der verpassten WM-Teilnahme und vor den abschließenden Qualifikationsspielen sind bei Österreichs Nationalmannschaft vier bemerkenswerte Absagen eingetrudelt. David Alaba, Martin Harnik, Martin Hinteregger und Marcel Sabitzer stehen für die Partien am Freitag in Wien gegen Serbien und am darauffolgenden Montag in Chisinau gegen die Republik Moldau nicht zur Verfügung, wie der ÖFB am Montag bekanntgab.
Alle vier Deutschland-Legionäre waren bei ihren Klubs am vergangenen Wochenende über die volle Distanz im Einsatz. An ihrer Stelle wurden Valentino Lazaro, Philipp Schobesberger, Christoph Knasmüllner und Florian Klein nachnominiert.
Bayern-Profi Alaba erlitt am 5. September beim 1:1 gegen Georgien eine Bänderverletzung im Sprunggelenk. Sein Comeback gab der Wiener am vergangenen Mittwoch beim 0:3 des FC Bayern in der Champions League auswärts gegen Paris St. Germain. Auch beim 2:2 am Sonntag bei Hertha BSC war der 25-Jährige über die komplette Distanz im Einsatz. Dennoch ist die Verletzung noch nicht ganz ausgeheilt, wie der ÖFB mitteilte.
Harnik sagte wegen eines aktivierten Fersensporns ab. Der 30-Jährige hatte am Samstag bei der 1:2-Niederlage von Hannover gegen Mönchengladbach das Ehrentor seines Klubs erzielt.
Sabitzer, der am Sonntagabend beim 2:1 von RB Leipzig in Köln durchspielte, ließ sich zwei Weisheitszähne entfernen. Die Wunde im Mund wurde operiert, der Steirer muss sechs Tage Antibiotika nehmen und sagte deshalb ab. Schon vor dem Georgien-Match hatte der Offensivspieler wegen einer Wadenblessur w.o. gegeben, war dann aber drei Tage später für Leipzig über 90 Minuten im Einsatz.
Augsburg-Legionär Martin Hinteregger laboriert laut Angaben des Österreichischen Fußball-Bundes an einer Reizung im rechten Sprunggelenk.
Ob für den WM-Quali-Abschluss noch weitere Absagen drohen, war zunächst nicht klar. Entwarnung gab es immerhin bei Marko Arnautovic: Der Offensivspieler fehlte seinem Klub West Ham zwar am Samstag in der Premier League wegen einer Verkühlung, ist aber mittlerweile - stark verschnupft - im ÖFB-Hotel eingetroffen.
Neu in den Teamkader rücken zwei Spieler, die erst kürzlich von langen Verletzungspausen zurückkamen. Lazaro absolvierte nach wochenlanger Auszeit wegen einer Knöchelblessur am vergangenen Donnerstag in der Europa League seinen ersten Profi-Einsatz für Hertha und wurde auch gegen die Bayern eingetauscht. Schobesberger hatte aufgrund von Knieproblemen sogar mehrere Monte zuschauen müssen, ehe er im August sein Comeback für Rapid gab. Knasmüllner überzeugte indes beim 4:2 der Admira gegen den LASK am Wochenende mit einem Tor-Triplepack.
Österreichs Nationalmannschaft ist schon vor den beiden anstehenden Partien ohne realistische Chance auf eine WM-Teilnahme. In den Spielen gegen Serbien und Moldau dürfte Teamchef Marcel Koller zum letzten Mal auf der Betreuerbank sitzen.
Schon vor dem ersten Training am Montagabend in Wien war klar, dass der Schweizer unter anderem auch auf Sebastian Prödl (Muskelverletzung) und Alessandro Schöpf (Rückenbeschwerden) verzichten muss. Zlatko Junuzovic lief am Samstag nach mehrmonatiger Verletzungspause wieder für Werder Bremen ein, wurde aber nicht ins ÖFB-Team einberufen.