Zumindest eine Nacht lang durften sich die Rapidler als Dritte fühlen. Nach dem hatte so mancher die rosarote Brille auf: Rapid ist seit sechs Pflichtspielen ungeschlagen, blieb zum ersten Mal nach 23 Auswärtspartien in der Meisterschaft ohne Gegentor und ist gegen Mattersburg seit neun Matches ungeschlagen.
"So eine kleine Serie ist gut für den Kopf", sagte Stefan Schwab. Der Kapitän stand mit seinem Goldtor im Mittelpunkt. Er war am weggestreckten Arm angeschossen worden, von wo der Ball ins Tor kullerte. Schiedsrichter Schüttengruber entschied auf Tor für Rapid.
Er erklärte nach dem Spiel: "Beim Handspiel ist einmal ganz oben als Überschrift die Absicht. Es kann sich hier jeder selbst seine Meinung bilden, ob dieses Handspiel absichtlich ist oder nicht, für mich nicht. Somit ist es nicht strafbar." Für Mattersburg-Trainer Baumgartner war das Tor irregulär und spielentscheidend: "Wir mussten offensiver spielen, und Rapid tat sich leichter", sagte er. Die Burgenländer sind nun seit acht Runden sieglos und haben ihre jüngsten fünf Heimspiele allesamt verloren. Zudem trauerte Baumgartner drei Toren nach, die wegen Abseitsstellungen nicht gegeben wurden. Diese ärgerten Djuricin: "Wenn es so weitergegangen wäre, wäre unser Glück weg gewesen."
In der zweiten Halbzeit verwalteten die Rapidler das Spiel. "Wir waren die bessere Mannschaft", sagte Djuricin. Allerdings waren hundertprozentige Chancen Mangelware. Momentan ist Schwab das Treff-Ass der Rapidler: Ein Tor beim 2:2 gegen Altach, zwei beim 4:2 gegen den WAC und jetzt das Goldtor gegen Mattersburg. Von den 20 Toren hat nur eines ein Stürmer erzielt – Joelinton. Berisha, Kvilitaia und Prosenik haben noch nicht getroffen. "Diese Woche installieren wir einen Stürmertrainer", sagte Goran Djuricin.