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Trainersuche: Wo es bei den Bayern hakt

30-09-2017, 06:00

Es ist im Grunde fast unerheblich, welche Qualitäten und Eigenschaften der künftige Trainer des FC Bayern mitbringt. Hauptsache er weiß, was sich gehört und er kennt die ungeschriebenen Gesetze in München. Eines dieser Gesetze scheint seit Jahren zu lauten: Franck Ribery und Arjen Robben haben zu spielen. Unabhängig ihres Alters und ihrer Form.

Dass Carlo Ancelotti seit Donnerstag nicht mehr Trainer beim deutschen Rekordmeister ist, hat er auch seiner Startformation beim 0:3 in Paris zu verdanken, die einige mutig fanden. Andere, wie vermutlich auch Robben und Ribery, die diesmal links liegen gelassen wurden, einfach nur unerhört. "Du kannst als Trainer nicht deine prominentesten Spieler als Gegner haben", begründete Bayern-Präsident Uli Hoeneß die Ablöse von Ancelotti und ließ damit tief in die bayrische Seele blicken.

Zahlreiche Baustellen

Nur zur Erinnerung: Bis zu seinem Engagement in München war der 58-Jährige für seinen harmonischen Umgang mit den Stars bekannt gewesen. Mittlerweile übertreffen sich die Verantwortlichen des FC Bayern in der öffentlichen Kritik am Ex-Coach. "Die Mannschaft hat sich nicht so entwickelt, wie wir es uns erhofft haben", monierte etwa Sportdirektor Hasan Salihamidzic.

Foto: REUTERS/WOLFGANG RATTAY Ancelotti (li.) musste gehen, Salihamidzic sucht jetzt seinen Nachfolger.

Die öffentlichen Schelten für Ancelotti überdecken die eigentlichen Probleme des FC Bayern. Da ist ein Team, das in der Offensive in erster Linie von der Form von Goalgetter Robert Lewandowski abhängig ist, der in dieser Saison die Hälfte aller Bayern-Tore erzielt hat. Da ist ein Verein, in dem die Altstars Ribery und Robben eine Hausmacht besitzen und immer noch als unersetzlich gelten, obwohl beide den Zenit längst überschritten haben. Und da ist ein Klub, der sich zusehends schwerer tut, sich im Kampf gegen die neureichen Vereine aus Frankreich und England zu behaupten.

Trainersuche

Für den neuen Trainer des deutschen Rekordmeisters, dessen Finanzchef Christian Dreesen sich am Donnerstag auch noch bei einem Jagdunfall in Tirol schwer verletzte, tun sich also gleich mehrere Baustellen auf. Am Sonntag gegen Hertha Berlin wird Assistent Willy Sagnol auf der Bank Platz nehmen, der gute Chancen hat, zumindest bis zum Winter im Amt zu bleiben.

Zumal es auch genug Gegenargumente für die Topkandidaten gibt: Thomas Tuchel wurde in Dortmund ein schwieriger Umgang mit den Spielern nachgesagt. Und Julian Nagelsmann bleibt mit Hoffenheim noch den Beweis schuldig, dass er auch international für Furore sorgen kann - in vier Europacup-Partien setzte es ebenso viele Niederlagen.

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