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Hinterstoder: Wedeln wie die Weltmeister

6-02-2018, 06:00

Es ist Mitte Jänner, also noch  ganz  hoch in der Saison, dichter Schneefall verleiht dem Ort eine angenehme Verschlafenheit. Es ist ruhig in Hinterstoder, jenem  Weltcup-Ort, den nicht jeder kennt. Einerseits ist das ein Vorteil, andererseits soll sich das in Zukunft gefälligst ändern. Denn Hinterstoder bietet den idealen Parallelschwung zwischen  Adrenalin für geübte  Skifahrer und Vergnügen für jene, die es lieber gemütlich angehen.

Vor allem aber besticht Hinterstoder mit einer geografisch günstigen Lage für Tagesausflügler aus dem Großraum Linz und auch für Urlauber aus Tschechien, die hier gerne ihre Schwünge ziehen. Natürlich kann und will die Region nicht mithalten mit dem viel höher gelegenen Arlberg oder diversen Skischaukeln im Westen Österreichs.  Dennoch eignet sich  Hinterstoder für den Weltcup  dank der Hannes-Trinkl-Piste, die selbst den geübtesten unter den Brettlartisten auf über zwei Kilometern einiges abverlangt. Flach geht es los, um nach wenigen Sekunden dafür umso steiler zu werden. Auf ein kurzes Gleitstück zum Durchschnaufen folgt der nächste Steilhang, Prädikat atemberaubend.  

Brennende Beine

Foto: /OÖT/hermann erber Im Ziel sind die Oberschenkel richtig aufgewärmt für die  neue Inferno-Piste, die von der Bergstation wegführt und  ihrem Namen  gerecht wird. Der konzentrierte Blick ist  nach unten gerichtet, und das ist auch kein Fehler  bei einem  Gefälle von bis zu 70 Prozent.  Kurz werden die Schwünge, noch kürzer und intensiver die Atemzüge, lange kommt einem nur noch die Fahrt vor. Die Erlösung folgt am Hütterer Boden, die Beine brennen, der Schweinehund ist überwunden, das Gefühl wunderbar.
Das erholsame Kontrastprogramm dazu bilden die Panorama-Pisten mit einer tollen Aussicht auf den Großen und den Kleinen Priel und die Spitzmauer.  Während Hinterstoder, das einzige Weltcupskigebiet Oberösterreichs, 40 Pistenkilometer aufweisen kann, punktet die Wurzeralm mit einem entspannten Skivergnügen bei herrlichem Bergpanorama. Der angestrebte Zusammenschluss der zwei Skigebiete scheint  nach langen Diskussionen allerdings auf Eis gelegt.

G’schmackig

Foto: /OÖT/HERMANN ERBER Weil ein Skivergnügen bekanntlich durch den Magen geht, sind auch die kulinarischen Gelegenheiten vielfältig – sowohl am Berg als auch zu Tal. Für den Bärenhunger empfiehlt sich, nomen est omen, die Bärenhütte, oder die daneben liegende Lögerhütte, die beim Apres-Ski  beliebt für einen Einkehrschwung ist.

Im Ort sind die Lokalitäten zwar von der Quantität her überschaubar, doch die Qualität geht in der urigen  „Dorfstub’n“ oder dem zehn Autominuten entfernten „Bergpfeffer“ wohlig durch den Magen. Zu  empfehlen  ist gegenüber der  Gondel-Talstation auch die „Fleischerei“ mit gleichzeitig stylishem wie gemütlichem Interieur. Die Café-Weinbar bietet auch Apartments an und profitiert wie andere Gastronomen  vom „Explorer“-Hotel, das am 20. Jänner eingeweiht wurde. Dabei war  der Sohn von ÖSV-Präsident Peter Schröcksnadel  anwesend. Er  plant für 2019 ein  Hotel am anderen Ortsende von Hinterstoder.

Ökologisch und günstig

Foto: /Explorer Hotel/Georg Grainer Das Konzept der Explorer-Kette ist unverändert: Man setzt auf Ökologie bei den Niedrig-Energie-Häusern, Low-Budget und aktive Urlauber, sowie eine Symbiose mit dem jeweiligen Wintersportort. Hotelmanagerin Heike Baumgartner, selbst passionierte Skifahrerin, ist zufrieden: „Unser Konzept wurde hier gut angenommen.“  Explorer sucht Orte, die touristisch noch einiges vorhaben.  Hinterstoder ist somit ein idealer  Standort.

Foto: /Explorer Hotel Die Einheimischen kommen mittlerweile auf den Geschmack. Eine Gruppe älterer Herren setzt sich an die Hotelbar, um bei einem Bier gemütlich zu plaudern. Hinterstoder freut sich schon auf die Hochsaison in den  Semester-Ferien.

Anreise

Mit dem Auto über die A9 (Abfahrt St. Pankraz, Hinterstoder) oder mit dem Zug,

Essen und TrinkenDie beliebtesten Hütten sind die Lögerhütte am Hutterer Böden 81, beliebt auch als Apres-Ski-Hütte, ,  oder
–  Bärenhütte Höss, direkt neben der Lögerhütte gelegen.
– die Dorfstubn  in Hinterstoder 40, und  – Fleischerei als Café- und Weinbar zu empfehlen,  . – In Vorderstoder liegt der Bergpfeffer mit exzellenter Küche,

Unterkunft

Explorer Hotel. DZ ab 39,90 € pro Person mit Frühstück im Doppelzimmer. W-Lan, Fitnessraum, Sauna und Dampfbad sind gratis.  07564/204 44304.

Auskunft

Pyhrn-Priel Tourismus,
 07562/5266.
– Hinterstoder-Wurzeralm Bergbahnen  07564/5275-108.

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