Die FPÖ konnte bei der Nationalratswahl stärker bei Senioren mit niedrigeren Pensionsbezügen punkten, wie eine Analyse der Gemeindeergebnisse durch das OGM-Institut zeigt.
Bei der ist die FPÖ unter Pensionistinnen und Pensionisten hinter der ÖVP gelegen. Allerdings dürfte sie dabei bei den Senioren mit geringerer Pensionshöhe stärker gepunktet haben als bei jenen mit höheren Bezügen. Davon geht das OGM-Institut nach Auswertung der Gemeindeergebnisse aus. Dort zeigt sich nämlich, dass die FPÖ in Gemeinden mit niedrigeren Durchschnittspensionen deutlich besser abgeschnitten hat als in jenen mit höheren Pensionsbezügen.
Bei den Erwerbstätigen waren die Freiheitlichen am 29. September klar stärkste Partei - mit je nach Umfrage 33 bis 36 Prozent. Deutlich geringeren Zuspruch haben die Wahlumfragen der FPÖ dagegen bei den Pensionisten attestiert: 21 bis 24 Prozent haben demnach blau gewählt. Damit hat es bei dieser Wählergruppe je nach Umfrage nur für Platz zwei bis drei für die FPÖ gereicht.
Allerdings hat die FPÖ in jenen Gemeinden besonders stark abgeschnitten, wo Pensionistinnen und Pensionisten mit geringeren Bezügen leben. Das hat OGM auf Basis der ausgezählten Gemeindeergebnisse errechnet. Dafür hat das Institut die Gemeinden entsprechend der durchschnittlichen Pensionshöhen gruppiert und die Wahlergebnisse verglichen. Ergebnis: In Gemeinden mit Durchschnittspensionen unter 1.700 Euro liegt die FPÖ mit 36,3 Prozent deutlich überdurchschnittlich, ebenso in Gemeinden mit Durchschnittspensionen bis 1.900 Euro (33,8 Prozent FPÖ-Anteil). In wohlhabenderen Gemeinden mit einem durchschnittlichen Pensionseinkommen über 2.300 Euro erreichte die FPÖ der Berechnung zufolge dagegen nur 22,7 Prozent - das entspricht auch ihrem Ergebnis in den Statutarstädten.
OGM-Datenwissenschafter Johannes Klotz geht daher davon aus, dass die FPÖ bei einkommensschwachen Kleinpensionisten außerhalb der größeren Städte stärker punkten konnte. "Die KleinpensionistInnen waren von der starken Teuerung besonders betroffen, weil sie ihr Einkommen im Normalfall nicht steigern können, zum Beispiel durch Überstunden oder kleine Nebenverdienste wie Nachbarschaftshilfe", so Klotz. Dazu sei wohl auch die hohe Wahrnehmung von Themen wie Zuwanderung und Asyl bei den älteren Menschen gekommen.