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Gespräche nach Nationalratswahl sollen kommende Woche starten

11-10-2024, 10:26

Nach dem Auftrag von Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen für weitere Diskussionen nach der Parlamentswahl sind FPÖ, ÖVP und SPÖ derzeit auf der Suche nach Terminen.

Die Gespräche nach der sollen in der kommenden Woche stattfinden, wie aus verschiedenen Parteizentralen auf APA-Anfrage am Freitag hervorgeht. Am Tag zuvor betonte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), der eine Koalition mit der FPÖ unter Parteiführer Herbert Kickl ablehnt, erneut, sich an seine vor der Wahl gemachten Zusagen halten zu wollen.

Gespräche nach Nationalratswahl: FPÖ hat Terminvorschläge an ÖVP und SPÖ verschickt

Weil ein "Patt" zwischen FPÖ, ÖVP und SPÖ den üblichen Ablauf der Koalitionsfindung nach der Nationalratswahl verhindere, hatte Van der Bellen vorerst keine Partei mit der Regierungsbildung beauftragt. Stattdessen sollen die drei stimmenstärksten Parteien bis Ende kommender Woche "verlässlich klären, welche Zusammenarbeit vorstellbar wäre". Wahlsieger FPÖ-Chef Herbert Kickl koordiniert die Gespräche mit SPÖ und ÖVP. Diese sollen aber nicht zu dritt, sondern einzeln stattfinden.

Nicht nur Nehammer will mit Kickl keine Koalition bilden, wie er mehrmals festhielt. Die SPÖ hatte vollständig ausgeschlossen, mit den Freiheitlichen zusammenzuarbeiten, könnte aber mit der ÖVP regieren. Aufgrund der hauchdünnen Mehrheit, die diese beiden Fraktionen im Nationalrat hätten, wäre aber die Beteiligung einer dritten Partei von Vorteil. Dies würde die NEOS oder die Grünen betreffen, die aber erst einmal an den künftigen - zumindest offiziellen - Gesprächen nicht teilnehmen.

SPÖ-Steiermark-Chef Lang rät Babler zur Opposition

Indes sieht sich SPÖ-Obmann Andreas Babler bereits mit Ratschlägen aus der eigenen Partei konfrontiert. So plädierte der steirische Landesparteichef Anton Lang, der kurz vor einer Wahl im eigenen Bundesland steht, für den Gang in die Opposition. "Wenn man die Parteiprogramme von ÖVP und SPÖ übereinanderlegt, gibt es gewaltige Unterschiede. Im Normalfall setzt sich der kleinere Partner weniger durch als der größere", sagte er in der "Kleinen Zeitung".

Auch inhaltlich kritisierte Lang seinen Bundesparteichef. So sei dessen Zugang zu Vermögens- und Erbschaftsteuer "völlig falsch" gewesen. Man habe zwar die richtigen Themen ausgesucht, diese seien aber nicht gut kommuniziert worden. "Und wenn man das jetzt alles mit einer Regierungsbeteiligung aufgibt, dann hat man keinen Pflock eingeschlagen. Dann ist es gescheiter, wenn die SPÖ in Opposition bleibt. Sonst sind wir unglaubwürdig bis zum Sankt Nimmerleinstag."

(APA/Red)

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