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PR-Berater Fußi könnte nach NR-Wahl als SPÖ-Chef kandidieren

8-10-2024, 11:53

Der PR-Berater Rudolf Fußi plant am Mittwoch - zehn Tage nach der Nationalratswahl - eine Pressekonferenz, bei der er seine Kandidatur bekanntgeben soll. Zu Details wollte er sich nach einem entsprechenden "Krone"-Bericht auf APA-Anfrage allerdings nicht äußern.

Fußi hatte sich nach der Nationalratswahl kritisch zur Performance der Partei unter Andreas Babler geäußert. Die SPÖ geht von Fußis Kandidatur aus.

Fußi bräuchte Unterstützung

Es sei Fußis Recht, als Mitglied eine Direktwahl einzufordern, hieß es in einer Stellungnahme der SPÖ gegenüber der APA. Damit es überhaupt zu einer Wahl kommt, müssten ihn innerhalb eines Quartals mindestens zehn Prozent der SPÖ-Mitglieder aus zumindest vier Bundesländern unterstützen, wobei aus keinem Bundesland mehr als ein Drittel der Stimmen kommen dürfen.

Diese Hürde habe den Sinn, ernsthafte Bewerbungen von reinen Spaß-Kandidaturen zu unterscheiden, so die SPÖ. Die Regeln habe man beim letzten Bundesparteitag im Zuge eines "Demokratisierungsprozesses" beschlossen. Erst dann werde eine Direktwahl gestartet. In der Bundespartei sprach man von einem "PR-Coup": "Die vielen parteipolitischen Stationen Fußis, die von der ÖVP, über das Liberale Forum bis zum Team Stronach reichen, sind bekannt."

Fußi hatte schon im Rennen um die Parteiführung im vergangenen Jahr mit einer Kandidatur geliebäugelt. Für die Abstimmung wurde er nach eigenen Aussagen sogar wieder Mitglied der SPÖ. Der PR-Berater gilt als Vertrauter des ehemaligen Parteichefs und Bundeskanzlers Christian Kern. Dieser hatte jüngst bei der ORF-Sendung "Im Zentrum" auch Veränderungen in seiner Partei urgiert, seine Beteiligung in einer künftigen Regierung aber als "absurd" ausgeschlossen.

Fußi: "Kompletter Neustart unabdingbar"

Angeheizt wurden die Gerüchte, Fußi könnte in einer neuen Vorsitzdebatte mitmischen, durch die Website . Darauf zu finden ist ein Countdown bis zur Pressekonferenz und der Slogan "Neue Rote ... braucht das Land". Im sozialen Netzwerk X hatte Fußi am Wahltag geschrieben: "Das erste Mal in der Geschichte der Zweiten Republik wird die SPÖ bei einer Nationalratswahl nur Dritte und verzeichnet unter Andreas Babler das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte. Ein kompletter Neustart ist unabdingbar. Politisch und personell."

SPÖ-Neustart 2023

Den Neustart hatte die SPÖ eigentlich schon im vergangenen Jahr vollzogen. Nach interner Unzufriedenheit mit der damaligen Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner unterzog sich die Partei einer von Pannen geprägten Abstimmung, aus der schließlich Babler als Nachfolger hervorging. Gegenkandidat war damals der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

Die SPÖ Burgenland habe mit Fußis Ankündigung jedenfalls nichts zu tun, hielt Klubobmann Roland Fürst im Rahmen einer Pressekonferenz fest: "Wir sind nicht dabei. Wir wissen von nichts." Auch weiter dazu äußern wollte sich Fürst nicht, nur so viel: "Ich würde nicht sagen, dass es eine neue Obmanndebatte gibt, nur weil jemand ankündigt, kandidieren zu wollen."

(APA/Red)

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