Für jeden sechsten freiheitlichen Wähler waren die -Maßnahmen und der Impfzwang ein Grund oder Mitgrund für ihre Wahl, fast genauso viele wünschten sich einen Machtwechsel herbei.
Für jeden sechsten freiheitlichen Wähler waren die -Maßnahmen und der Impfzwang ein Grund oder Mitgrund für ihre Wahl, fast genauso viele wünschten sich einen Machtwechsel herbei.
ÖVP und SPÖ wurden auf ihre Stammwählerklientel zurückgeworfen, wie die zentralen Wahlmotive zeigen: Gründe wie "Themen und Werte der Partei", "einzig wählbare Partei" oder "Stammwähler" überwogen bei beiden Parteien. Bei den Sozialdemokraten landete das konkrete Wahlmotiv "Soziales und soziale Gerechtigkeit" immerhin noch auf Platz zwei (16 Prozent), bei der Volkspartei die Person Karl Nehammer auf Platz fünf (12 Prozent). Jeweils 13 Prozent der ÖVP- und SPÖ-Wähler gaben als Motiv auch an, eine Stimme gegen FPÖ-Chef Herbert Kickl bzw. gegen eine FPÖ-ÖVP-Regierung zu sein wollen.
NEOS-Wähler haben erstmalig bei einer Wahl primär nicht Bildung oder frischer Wind angegeben. Erstes konkretes Wahlmotiv war - am dritten Platz nach "Themen und Werte der Partei" und "einzig wählbare Partei" - Spitzenkandidatin Beate Meinl-Reisinger. "Man ist im Partei-Establishment angekommen", kommentierte das Hajek. Anders bei den Grünen: So deutlich wie bei keiner anderen Partei fanden sich die Themen Klima- und Umweltschutz und Nachhaltigkeit auf Platz Eins der Wahlmotive, immerhin acht Prozent würdigten die gute Regierungsarbeit der Ökopartei.
Anders als 2017, wo etwa Sebastian Kurz noch das wichtigste Wahlmotiv für die ÖVP-Wähler war, spielten die Spitzenkandidatin oder der Spitzenkandidat heuer durch die Bank eine weniger bedeutende Rolle. Einzig Dominik Wlazny von der heute glücklosen Bierpartei war für seine Wähler eine signifikante und zugkräftige Wahllokomotive. Erst mit Abstand folgten Karl Nehammer (ÖVP), Herbert Kickl (FPÖ), Beate Meinl-Reisinger (NEOS) und Andreas Babler (SPÖ). Von untergeordneter Bedeutung als Motiv waren Werner Kogler (Grüne) und Tobias Schweiger (KPÖ). "Bei den Grünen hat das Tradition, Schweiger war vielleicht noch zu wenig bekannt", sagte Hajek.
Das Hochwasser vor knapp zwei Wochen war laut dem Meinungsforscher nur für eine verschwindende Minderheit ein wahlkampfentscheidendes Ereignis. Nur zwei Prozent gaben an, dadurch "sehr beeinflusst" gewesen zu sein, weitere fünf Prozent wurden "eher beeinflusst". Einen signifikanten Unterschied zwischen den einzelnen Parteiwählern gab es dabei nicht.
Während 75 Prozent der befragten FPÖ-Wähler klar eine Koalition mit der ÖVP bevorzugen, will das nur jeder fünfte ÖVP-Wähler. 33 Prozent wollen eine Regierung mit SPÖ und NEOS, 17 Prozent mit SPÖ und Grünen. Ein Drittel der SPÖ-Wähler wünscht sich eine Dreierkoalition mit ÖVP und NEOS, ein weiteres Drittel eine Dreierkoalition mit ÖVP und Grünen. NEOS-Wähler und Grün-Wähler würden hingegen ganz klar eine gemeinsame Regierung mit ÖVP und SPÖ begrüßen. Nicht abgefragt hat Hajek den Wunsch nach einer großen Koalition aus ÖVP und SPÖ, die sich rechnerisch knapp ausgehen könnte: "Wir wissen aus anderen Umfragen, dass so eine Koalition von breiteren Teilen der Bevölkerung angenommen werden würde."
Für die Umfrage wurden vor der von 24. bis 28. September 1.200 Personen online und telefonisch befragt. Die maximale Schwankungsbreite liegt bei 2,8 Prozent.
(APA/Red)