Parteichef Werner Kogler und die Ministerinnen Leonore Gewessler und Alma Zadić am Freitagnachmittag den Wahlkampfabschluss ihrer Partei unter dem Motto "Ohne Grüne kein Klimaschutz" begangen.
In Reden am Maria-Theresien-Platz in der Wiener City warnte die kleine Regierungspartei davor, was drohe, sollten die Grünen nach der weniger mitzureden haben. Wieder mitzuregieren war folglich auch das Ziel, für das Kogler zu mobilisieren versuchte.
Der aktuelle Vizekanzler in der Koalition mit der ÖVP sprach dem entsprechend bei bewölktem Himmel und immer wieder einsetzenden Nieselregen vor zahlreichen Unterstützern von einer Richtungswahl. Kogler stellte dabei Hoffnung und Miteinander der Hetze, Demokratie der Autokratie, das gemeinsame Europa dem alten Nationalismus und den Klimaschutz der Klimakrise gegenüber. "Entlang dieser Antworten sind wir genau auf der richtigen Seite", zeigte er sich auf der Bühne zwischen den Museen überzeugt.
An Selbstbewusstsein mangelte es den Grünen dabei nicht. "Wann hat es in dieser Republik von einer Fraktion jemals so ein starkes Regierungsteam gegeben?", fragte Kogler, der vom Wiener Co-Parteichef Peter Kraus als der "gute Teamcaptain" der Grünen vorgestellt worden war. Man habe viel erreicht, von der Energiewende bis zur sozialen Absicherung, betonte er. Die jüngste Hochwasserkatastrophe untermauert aus seiner Sicht die Dringlichkeit der Anliegen der Grünen - und das Extremwetter habe zumindest dafür gesorgt, dass Klima- und Naturschutz im Endspurt des Wahlkampfs nun wieder höher auf der Agenda stünden.
An der politischen Konkurrenz einschließlich des Koalitionspartners setzte es viel Kritik. Der ÖVP attestierte Kogler "Verbrennerhysterie", die SPÖ sei deren Verbündeter beim Zubetonieren, und der FPÖ unterstellte er nicht nur beim Volkskanzler "doofes Gerede" und das Träumen von "irgendeinem Reich".
Zuvor hatte Gewessler die politische Kommentierung der Hochwasserkatastrophe durch die ÖVP kritisiert. "Wie soll man bei so viel Unsinn nicht grantig werden?", fragte sie angesichts von deren Attacken gegen die Renaturierung. Zadić wiederum warnte vor Demagogen und Rechtsextremen. "Wir werden nicht zulassen, dass Rechte und Rechtsextreme unsere Freiheit, unsere Demokratie mit Füßen treten", sagte sie.