Das Gesundheitsministerium hat die Ausschreibung für das Nationale Referenzzentrum für Postvirale Syndrome widerrufen.
Grund dafür war laut Ministerium ein "Serverfehler", aufgrund dessen die Ausschreibung (anders als nötig) nur national veröffentlicht wurde. Die Ausschreibung muss nun wiederholt werden. Für Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) ist dies "ärgerlich", er geht aber davon aus, dass die Vergabe-Entscheidung dennoch im Sommer fallen kann.
Die Ausschreibung war Anfang April veröffentlicht worden, bis zum Montag (6. Mai) konnten sich Expertinnen und Experten bewerben. Das Referenzzentrum soll das Wissen zu postviralen Erkrankungen in Wissenschaft und Praxis verbessern, insbesondere zu Long- und Post-Covid sowie ME/CFS, wird aber nicht als Patienten-Anlaufstelle dienen.
Seitens des Gesundheitsministeriums hieß es am Dienstag auf APA-Anfrage, aufgrund des Projektvolumens von einer Million Euro sei für die Einrichtung des Referenzzentrums eine europaweite Ausschreibung erforderlich. Am 4. April habe das Gesundheitsministerium die entsprechende Ausschreibung auf der ANKÖ-Vergabeplattform hochgeladen.
Am Montag sei das Ministerium darauf hingewiesen worden, dass die Ausschreibung wegen eines Serverfehlers bei der EU nur national veröffentlicht wurde. "Das Gesundheitsministerium wurde über den Serverfehler leider nicht aktiv informiert", so ein schriftliches Statement aus Rauchs Büro. Nach Rücksprache mit Vergaberechtsexpertinnen und -experten hat das Gesundheitsministerium die Ausschreibung nun widerrufen. "Sie wird nach einer sogenannten Stillhaltefrist Ende kommender Woche wiederholt." Dann ist neuerlich 30 Tage Zeit, sich zu bewerben.
"Die Verzögerung durch einen technischen Fehler ist ärgerlich", sagte dazu Rauch laut einem schriftlichen Statement gegenüber der APA. "Ich gehe dennoch davon aus, dass wir noch im Sommer die Entscheidung über die Vergabe treffen können und der operative Betrieb des Referenzzentrums dann rasch startet."
Für Medizinerinnen und Mediziner, Betroffene und deren Angehörige soll die Einrichtung des Zentrums einen spürbaren Beitrag zu einer besseren Diagnostik und Versorgung leisten. Auch Grundlagen für fachliche und politische Entscheidungen werde das Referenzzentrum aufbereiten, hieß es in Anfang April seitens des Ministeriums. Die genannte eine Million Euro wird für die kommenden drei Jahre bereitgestellt.