Der am Freitag präsentierte Vorschlag für die Bundesliste bei der im Herbst wurde vom SPÖ-Präsidium einstimmig aufgenommen, teilte der Parteivorsitzende Andreas Babler mit.
Der am Freitag präsentierte Vorschlag für die Bundesliste bei der im Herbst wurde vom SPÖ-Präsidium einstimmig aufgenommen, teilte der Parteivorsitzende Andreas Babler mit.
An der Spitze der Liste steht er selbst, gefolgt von der zweiten Nationalratspräsidentin Doris Bures und dem FSG-Vorsitzenden Josef Muchitsch. Für die umkämpften Plätze wurden Paul Stich, der Leiter der Sozialistischen Jugend, und Mario Lindner, der Vorsitzende der LGBTIQ*-Organisation SoHo, nominiert. Babler äußerte sich nach dem Präsidium über eine gelungene Kombination aus Erfahrung und Frische. Die Bundesliste muss heute noch vom Vorstand bestätigt werden. Die formelle Verabschiedung erfolgt am Samstag auf einem "kleinen Parteitag", bekannt als Bundesparteirat, welcher diesmal in Wieselburg abgehalten wird. Dort erfolgt ebenso die Annahme der Listen der Länder.
Gerechnet wird damit, dass die SPÖ in etwa fünf Mandate über die Bundesliste erringt, ein sechstes könnte noch drinnen sein. Das erste davon geht an Parteichef Babler, der in Niederösterreich nicht aufgestellt wurde und somit das Bundesmandat braucht. Dagegen benötigen die auf Platz zwei (Bures/Wien), vier (Frauenchefin Eva Maria Holzleitner/Oberösterreich) und fünf (Klubobmann Philip Kucher/Kärnten) vorgesehenen Kandidaten keinen Bundessitz, da sie in den jeweiligen Ländern abgesichert sind. Somit erhalten der auf drei gereihte FSG-Chef Muchitsch, die auf Position sechs nominierte stellvertretende Klubobfrau Julia Herr, der Vorsitzende der pro-ge-Gewerkschaft Reinhold Binder (sieben) und die Salzburger Abgeordnete Michaela Schmidt (acht) Plätze, die aller Voraussicht nach für einen Einzug in den Nationalrat reichen.
Doch auch dahinter bleibt es spannend, da ein Regierungseinzug wohl noch ein bis drei Mandate auf der Bundesliste frei machen würde. So darf SJ-Chef Stich hoffen, der auf neun aufscheint. Platz zehn kann man außer Acht lassen, da Selma Yildirim in Tirol ein Mandat holen wird. Damit wird es auf Position elf wieder interessant und die hat Lindner ergattert, der in ursprünglichen Plänen noch deutlich weiter hinten gereiht war. Schon eng wird es für die ehemalige Staatssekretärin Muna Duzdar, für die Platz zwölf vorgesehen ist. Erst hinter den beiden Bundesgeschäftsführern scheint Ex-Minister Norbert Darabos auf. Er hätte bei der ursprünglichen Listenplanung noch eine gewisse Chance auf den Einzug gehabt. Die burgenländische Vertreterin im Präsidium Verena Dunst wollte sich diesbezüglich vor der Sitzung nicht äußern. Sie sei in die Gespräche nicht involviert gewesen. Es gelte jetzt einmal, gemeinsam die Wahl zu gewinnen.
Der rote Parlamentsklub dürfte jedenfalls nach dem Urnengang ordentlich erneuert sein. Knapp die Hälfte der Abgeordneten wird nicht mehr ins Hohe Haus wiederkehren. Etliche prominente Mandatare wie die früheren Regierungsmitglieder Gabriele Heinisch-Hosek und Alois Stöger, die frühere Bundesgeschäftsführerin Andrea Kuntzl oder auch der vormalige FSG-Chef Rainer Wimmer gehen in den spitzenpolitischen Ruhestand. Katharina Kucharowits steigt ebenso freiwillig aus wie Ex-Bundesgeschäftsführer Max Lercher. Reinhold Einwallner und Christian Drobits kehren zurück in die Landespolitik. Andere wie Harald Troch und Klaus Köchl wurden von ihren Landesorganisationen nicht mehr aufgestellt. Für Duzdar und den Vorsitzenden der Sozialdemokratischen Wirtschaftsverbands Christoph Matznetter wird es jedenfalls eng, wieder ein Mandat zu ergattern.
(APA/Red)