Zahlreiche Spitzenpolitiker konnten sich im APA/OGM-Vertrauensindex gegenüber dem Dezember 2023 verbessern. Es gibt aber auch Verlierer.
Nach oben ging es etwa für Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP), Bundespräsident Alexander Van der Bellen und auch Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP). Das größte Minus verzeichneten SPÖ-Chef Andreas Babler und Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Bei den EU-Wahl-Spitzenkandidaten liegt Helmut Brandstätter (NEOS) vorne.
Schallenberg konnte sich als einziger um 6 Punkte verbessern, im Saldo aus "Vertrauen" und "kein Vertrauen" kommt er dennoch nur auf einen Wert von minus 10. Am besten liegt hier Van der Bellen, dessen Saldo sich um 5 Punkte auf plus 22 verbesserte. Ebenfalls im Plus befinden sich Nationalratspräsidentin Doris Bures (Verbesserung um 4 Punkte auf 8), Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) (plus 1 auf 6), Arbeitsminister Martin Kocher (plus 2 auf 6) und die grüne Justizministerin Alma Zadić (plus 2 auf 3). Über plus 4 Punkte kann sich auch Finanzminister Magnus Brunner (ÖVP) freuen, sein Saldo liegt mit minus 2 aber bereits im negativen Bereich.
Schlechtere Werte als bei der Fragerunde im Dezember weisen nur vier der 32 gelisteten Personen auf: Babler und Totschnig mit einem jeweils um fünf Punkte gesunkenen Saldo sowie die beiden Oppositionsoberhäupter Beate Meinl-Reisinger (NEOS) und Herbert Kickl (FPÖ), die sich je um zwei Punkte verschlechterten. Schlusslicht mit einem Saldo von minus 61 ist weiterhin Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP), obwohl sein Wert sich um fünf Punkte verbessert hat.
Bei den erstmals abgefragten EU-Spitzenkandidaten liegt Brandstätter mit einem Saldo von minus sechs vorne, vor ÖVP-Kandidat Reinhold Lopatka (-12). Dann folgt Andreas Schieder (SPÖ, -13), die Grüne Lena Schilling (-17) und FPÖ-Mann Harald Vilimsky (-35).
Basis des Index waren 967 von 26. bis 28. Februar geführte Online-Interviews mit repräsentativ ausgewählten Wahlberechtigten in Österreich. OGM-Chef Wolfgang Bachmayer zeigte sich von den verbesserten Werten überrascht, sei doch der Wahlkampf bereits spürbar, was normalerweise zu zunehmender Polarisierung führe. Als Ursache vermutet er die Zusammenarbeit nach Ende von geschürten Neuwahlgerüchten. Auch hohe Lohnabschlüsse und weiter fließende Hilfs- und Bonuszahlungen könnten sich auswirken. Für die nähere Zukunft sieht der OGM-Chef jedoch wieder mehr Polarisierung herandräuen, durch die beiden Untersuchungsausschüsse, aber auch durch "Wahlkampflärm".