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2024 hat finanzielle Entlastung bei der Meisterprüfung im Gepäck

22-12-2023, 10:37

Mit Beginn des kommenden Jahres gibt es eine finanzielle Entlastung bei der beruflichen Weiterbildung, informierte Wirtschafts- und Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) am Freitag.

Die öffentliche Hand übernimmt nun die Prüfungsgebühren für den Erst- und Zweitantritt zu den Modulprüfungen 1,2 und 3 der Meister- und Befähigungsprüfungen sowie für die Unternehmerprüfung.

Bereits bezahlte Prüfungsgebühren für Erst- und Zweitantritte im Zeitraum von 1.7. bis 31.12.2023 können ab 1. Februar 2024 auf Antrag bei den Meisterprüfungsstellen refundiert werden. "Durch diese Maßnahme der Bundesregierung werden die betroffenen Personen durchschnittlich um einen Betrag zwischen 700 und 1.300 Euro entlastet. Dafür stellen wir im kommenden Jahr 12,06 Millionen Euro bereit, in den Folgejahren 2025, 2026 und 2027 jeweils rund 10,3 Millionen Euro", so Kocher am Freitag.

"Starkes Ausrufezeichen gegen den Fachkräftemangel"

"Das ist ein starkes Ausrufezeichen gegen den Fachkräftemangel und wichtiges Signal der Wertschätzung", meinte dazu Mariana Kühnel, stv. Generalsekretärin der Wirtschaftskammer. 54 Prozent der 25- bis 34-Jährigen in Österreich weisen ihren Worten zufolge einen berufsbildenden Abschluss auf. Das ist der weltweit höchste Wert, denn der Durchschnitt der 38 OECD-Staaten beträgt 32 Prozent, rechnete Kühnel vor.

Weniger Meister- und Befähigungsprüfungen abgelegt

Wobei: Im vergangenen Jahr ging die Zahl der abgelegten Meister- und Befähigungsprüfungen leicht zurück, für 2024 werde aber mit einem Zuwachs zu rechnen sein, so die Wirtschaftskammer. "Im vergangenen Ausbildungsjahr, das von Oktober 2022 bis September 2023 lief, haben 4.430 Personen eine Meister- oder Befähigungsprüfung positiv absolviert. Im Vergleich zum Jahr davor, als es 4.928 Personen waren, bedeutet das einen Rückgang, der sich teilweise aber auch mit dem Abwarten des Erlasses der Prüfungsgebühren erklären lässt, der per 1. Jänner 2024 in Kraft tritt", so der Minister.

Insgesamt sei die Zahl der abgelegten Meister- und Befähigungsprüfungen stabil. Im Ausbildungsjahr vor Beginn der -Pandemie (2018/19) sei sie mit 4.550 auf einem ähnlichen Niveau gelegen.

Von der Gewerkschaft PRO-GE hieß es, 2024 "muss das Jahr der Lehre werden". Der Fachkräftebedarf sei die größte Herausforderung für die Wirtschaft. "In den letzten Jahren ist es uns in vielen Kollektivvertragsverhandlungen gelungen, die Lehrlingseinkommen überdurchschnittlich zu erhöhen und das Einkommen im ersten Lehrjahr an die 1.000-Euro-Marke heranzuführen bzw. diese zu übertreffen", meinte PRO-GE-Chef Reinhold Binder. Er betonte dabei: "Der Umstand, dass viele Berufsschulen von Sachspenden aus Betrieben abhängig sind, weil die öffentliche Finanzierung seit Jahren bestenfalls stagniert, ist für die PRO-GE nicht akzeptabel."

Binder sieht Firmen in der Pflicht

Binder sieht aber auch die Firmen in der Pflicht: "Von 2002 bis 2022 ist die Zahl der Ausbildungsbetriebe laut einem aktuellen Bericht des Bildungsforschungsinstitutes um etwa 10.000 Unternehmen gesunken. Damit bilden nur noch 14 Prozent aller Betriebe Lehrlinge aus."

(APA/Red)

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