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Arbeitskräfte: Abkommen auf Philippinen unterzeichnet

27-10-2023, 12:11

Wirtschaftsministerium und Wirtschaftskammer haben darüber informiert, dass Tourismus-Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler zusammen mit WKÖ-Generalsekretär Karlheinz Kopf am Mittwoch auf den Philippinen ein Abkommen zur Anwerbung von qualifizierten Arbeitskräften unterzeichnet hat.

Österreich will dem Fachkräftemangel mit Arbeitskräften aus den Philippinen entgegentreten. Dazu hat Kraus-Winkler in Vertretung von Wirtschaftsminister Martin Kocher (ÖVP) gemeinsam mit Kopf ein Abkommen zur Anwerbung von qualifizierten Arbeitskräften unterzeichnet, teilten das Wirtschaftsministerium und die Wirtschaftskammer in einer Aussendung mit.

Vereinbarung Österreich-Philippinen als Premiere

Damit sind die Philippinen das erste Land, mit dem Österreich ein Fachkräfte-Memorandum of Understanding (MoU) "On the Recruitment of Qualified Professionals" vereinbart. Dabei geht es sowohl um die Anwerbung der Fachkräfte als auch um die Berufsbildung. Gleichzeitig soll jedoch die irreguläre Migration vermieden werden.

"Das erste Fachkräfteabkommen mit den Philippinen ist dabei ein weiterer wichtiger Schritt zur Umsetzung unserer umfassenden internationalen Fachkräftestrategie", so Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher.

Einrichtung von MWO in Wien geplant

Im Rahmen dieses MoU plant das philippinische Department of Migrant Workers (DMW) ein eigenes Migrant Workers Office (MWO) in Wien einzurichten und einen Labor Attaché zu entsenden. Dieser soll die philippinischen Fachkräfte in Österreich betreuen. Auf den Philippinen mit rund 115 Mio. vorwiegend jungen und vor allem in den Bereichen Gesundheit, IT und Ingenieurwesen gut ausgebildeten Einwohnern gilt die Arbeitsmigration als "Filipino Way of Life". Und die philippinischen Behörden unterstützen die Bereitschaft ihrer Landsleute, im Ausland zu arbeiten. Gleichzeitig achte man laut der Aussendung jedoch auf faire Lohn- und Arbeitsbedingungen.

"Die Betriebe in Österreich sehen sich mit einem Arbeitskräftemangel konfrontiert. Auf den Philippinen drängt die junge, gut ausgebildete Bevölkerung auf den internationalen Arbeitsmarkt", sagte Kopf, "Es entsteht mit dem Abkommen eine Win-win Situation für beide Länder. Der hohe Bildungsstandard auf den Philippinen macht das Land zu einem idealen Kooperationspartner."

Bereits bisher stand philippinischen Fachkräften der österreichische Arbeitsmarkt offen: Sie werden seit 2011 über die Rot-Weiß-Rot Karte oder die Blaue Karte EU als Fach- oder Schlüsselkräfte zugelassen. Eine österreichische Delegation hat im Zuge der Reform der Rot-Weiß-Rot-Karte heuer im April die Möglichkeiten für eine Anwerbeaktion ausgelotet.

"Essenzieller Baustein"

"Hochqualifizierte Fachkräfte aus der ganzen Welt sind ein essenzieller Baustein für Wachstum und Wohlstand und ein wichtiger Standortfaktor für die österreichische Wirtschaft in der Zukunft", so Staatssekretärin Susanne Kraus-Winkler.

Geplant ist, bis 2027 jährlich rund 400 Filipinas und Filipinos über die Rot-Weiß-Rot-Karte nach Österreich zu holen. Mittelfristig sollen jedoch mehr philippinische Fachkräfte für Österreich gewonnen werden.

Oberösterreichs Sozial-Landesrat Wolfgang Hattmannsdorfer (ÖVP) sieht in der Anwerbeaktion eine Chance, vor allem im Pflegebereich die Lücke zu füllen: "Oberösterreich wird es dadurch zukünftig noch besser gelingen diplomierte Pflegekräfte als Unterstützung zu gewinnen, die sich durch eine international hochqualitative Ausbildung auszeichnen."

Über 6.000 Staatsangehörige aus Philippinen in Österreich

Es ist nicht das erste Mal, dass sich Österreich um philippinische Fachkräfte bemüht. Von 1973 bis 1985 kamen im Rahmen eines Programmes rund 400 philippinische Krankenschwestern nach Österreich. Derzeit leben rund 6.300 Staatsangehörige aus den Philippinen in Österreich. Davon waren Ende September 5.114 unselbstständig und 61 selbstständig beschäftigt.

(APA/Red)

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