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SPÖ will Schulstartgutscheine auch für Arbeitslose

1-09-2023, 11:21

Die SPÖ ist dafür, dass auch Arbeitslose, Geringverdiener und Alleinerziehende die Schulstartgutscheine erhalten.

Die SPÖ will die derzeit auf Mindestsicherungs- und Sozialhilfeempfänger beschränkten Schulstartgutscheine ausweiten und den Volksschulen in den ersten drei Jahren wieder die Möglichkeit zur Abschaffung der Ziffernnoten geben. Außerdem sollen die Arbeitsbedingungen für Lehrkräfte verbessert und auch an Volks- und Sonderschulen die Möglichkeit zum Quereinstieg in den Lehrberuf geschaffen werden, so Bildungssprecherin Petra Tanzler bei einer Pressekonferenz am Freitag.

SPÖ für Gutscheine für Arbeitslose

"Die Schule ist nur auf dem Papier kostenlos", meinte Tanzler. Die zuletzt ausgeweitete Aktion "Schulstartklar", durch die Bezieherinnen und Bezieher von Mindestsicherung bzw. Sozialhilfe zum Schulstart (bzw. künftig auch im Februar) Gutscheine in Höhe von 150 Euro (bisher: 120 Euro) erhalten, geht ihr zu wenig weit. Auch etwa Arbeitslose, Geringverdiener und Alleinerziehende sollen die Gutscheine bekommen. Außerdem sollen klassenführende Lehrkräfte mit einem Budget für die Anschaffung von Schulmaterialien ausgestattet werden und Schulen kostenlose Nachhilfe und Förderstunden anbieten.

Einen weiteren Anlauf will die SPÖ auch für die Abschaffung der verpflichtenden Ziffernnoten in der Volksschule starten. In den ersten drei Schulstufen sollen die Schulen wieder die Möglichkeit bekommen, selbst über die Form der Beurteilung zu entscheiden. Diese Wahlmöglichkeit war 2018 unter Schwarz-Blau abgeschafft worden. "Ein modernes Schulsystem sollte sich an Leistungen und Erfolgen orientieren und nicht vom ersten Schultag an messen, ob ein Kind es gleicht macht wie alle anderen." Derzeit würden vor allem Fehler gemessen und nicht die Fortschritte.

"Das müsste man sich an anderem Arbeitsplatz einmal vorstellen"

Zur Bekämpfung des Lehrermangels setzt die SPÖ auf die Verbesserung der Arbeitsbedingungen an den Schulen. Derzeit hätten Lehrkräfte etwa weder einen eigenen Laptop noch ein Diensthandy. "Das müsste man sich an einem anderen Arbeitsplatz einmal vorstellen", so Tanzler. Darüber hinaus brauche es Unterstützungspersonal wie etwa Sozialarbeiterinnen oder Psychologen.

Die Möglichkeiten zum Quereinstieg für Lehrkräfte begrüßt die SPÖ. Allerdings dürften Volks- und Sonderschulen nicht weiter ausgeklammert werden. So könnten etwa Kindergarten- oder Sozialpädagoginnen durchaus in den beiden Schulformen unterrichten und umgekehrt auch Volksschul-Lehrkräfte im Kindergarten zum Einsatz kommen.

Langfristig schwebt der SPÖ nach wie vor eine verschränkte, ganztägige und gemeinsame Schule für alle Sechs- bis 14-Jährigen vor.

(APA/Red)

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