Der 24. Juni bringt einen außerordentlichen Parteitag der SPÖ Niederösterreich. Auf der Tagesordnung befindet sich die Wahl von Sven Hergovich zum neuen Landesvorsitzenden.
Der 34-Jährige wurde am Tag nach dem schlechten Abschneiden bei der von Präsidium und Vorstand einstimmig zum Nachfolger von Franz Schnabl designiert. Er fungiert - nach gescheiterten Bündnisverhandlungen mit der ÖVP - in der Proporz-Landesregierung als Landesrat für kommunale Verwaltung und Baurecht.
Wo und um welche Uhrzeit die Veranstaltung stattfindet, gab die Landespartei am Mittwoch auf Anfrage noch nicht bekannt. Die SPÖ hat mit ihrem Spitzenkandidaten Franz Schnabl bei der Landtagswahl am 29. Jänner 20,65 Prozent erreicht (minus 3,27 Prozentpunkte). Damit wurde das schlechteste Ergebnis aller Zeiten (bisher 21,57 Prozent im Jahr 2013) eingefahren, erstmals landeten die Sozialdemokraten hinter der FPÖ auf Platz drei.
Während der Verhandlungen über ein mögliches Arbeitsübereinkommen mit der ÖVP stellte Hergovich öffentlich Bedingungen an die Volkspartei. Die Schwarzen brachen einige Tage später die Gespräche ab und schlossen schließlich einen Pakt mit den Freiheitlichen. Hergovich kündigte daraufhin an, die SPÖ werde alles tun, um den Schaden für Niederösterreich durch das schwarz-blaue Bündnis "mit starker und konstruktiver Oppositionsarbeit so klein wie möglich zu halten". In Bezug auf die rote Bundespartei hat sich der designierte SPÖ-Landeschef zuletzt dafür ausgesprochen, nach der Mitgliederbefragung rasch wieder Einigkeit herzustellen, "um zurück auf die Überholspur zu kommen".
Hergovich wurde am 22. Oktober 1988 in Korneuburg geboren. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Wien war er zuletzt seit Juli 2018 Landesgeschäftsführer des AMS Niederösterreich.