Traiskirchens Bürgermeister Andreas Babler will - sollte er zum SPÖ-Chef gewählt werden - die Partei einen.
Dazu hat er Montagnachmittag in einer Pressekonferenz in Wien einen Plan vorgelegt, der von einer Basis-Tour durch alle Bezirke über eine Mitglieder-Offensive hin zu einem Einigungskongress führen soll: "Als Parteivorsitzender werde ich die Partei vereinen und zusammenführen."
Babler anlässlich von Pressegespräch
Für Babler geht es darum, allen die Hand zu reichen. Das gehe von Christian Kern über Pamela Rendi-Wagner über Hans Peter Doskozil bis hin zu Julia Herr. Wenn man nicht gemeinsam auftrete, könne man keine Wahl gewinnen.
Babler sieht bei Egger engagierten Wahlkampf
Auch das gegenseitig sich die Schuld zuschieben wie nach der müsse aufhören: "Wir gewinnen gemeinsam und wir verlieren gemeinsam." Landeschef David Egger habe einen engagierten Wahlkampf geführt, streute er dem erfolglosen Spitzenkandidaten Rosen, wiewohl der eigentlich zum Lager Doskozils gezählt wird. Die Diskussionen um den Parteivorsitz seien natürlich auch "nicht förderlich" für einen Wahlkampf gewesen.
Den Erfolg der KPÖ wertete Babler als Ausdruck der "Sehnsucht nach moderner authentischer Politik mit klarer Kante". Der kommunistische Spitzenkandidat habe mit einem klassischen sozialdemokratischen Programm reüssiert. Dies ließ den Bürgermeister einmal mehr die Forderung nach authentischer Politik fern von Spindoktoren erheben.
Babler: 5.000 persönliche Kontakte
Schaffen will er dies, indem er die SPÖ zu einer modernen Mitmach-Partei formen will. Schon jetzt hat er im Rahmen seiner Tour eigenen Angaben zufolge 5.000 persönliche Kontakte geschafft. Bis zu deren Ende sollen es 10.000 werden. Über den Sommer würde Babler dann schon als Parteichef durch jeden Bezirk Österreichs touren.
Verbunden werden soll dies mit einer Mitglieder-Offensive. 10.000 weitere neue strebt der Bürgermeister an. Mit Mitglieder-Versammlungen soll dann Expertise für ein Wahlprogramm gesammelt werden. Der November soll dann einen Einigungskongress bringen, wo die Schwerpunkte festgelegt werden sollen, mit denen die SPÖ in die nächste Nationalratswahl gehen soll.
Babler: SPÖ-Mitgliedschaft "tiefe innere Lebensentscheidung"
Sollte Babler den Dreikampf um den Parteivorsitz verlieren, würde er für die SPÖ dort agieren, "wo sie mich braucht". Dass er sich einer anderen linken Partei anschließen könnte, schließt er aus. Die Mitgliedschaft in der SPÖ sei eine "tiefe innere Lebensentscheidung".
Von der Befragung erhofft sich Babler eine klare Entscheidung. Ein Antreten beim anschließenden Parteitag schloss er wieder nicht aus, sollte er nicht Erster werden, aber die Abstände knapp sein.