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Rasant steigende Ausgaben bei der Altersteilzeit

11-09-2017, 06:00

Wie aus der Beantwortung einer parlamentarischen Anfrage der Neos durch das Sozialministerium hervorgeht, sind die Ausgaben für die Altersteilzeit in den vergangenen fünf Jahren um rund 70 Prozent gestiegen. 27.712 ältere Beschäftigte nahmen 2016 das öffentlich finanzierte Modell zum sanften Übergang in die Pension in Anspruch, das sind um 10.000 mehr als noch vor drei Jahren. Das kostete den Staat rund 350 Millionen Euro, allein für die geblockte Variante waren es mehr als 86 Millionen Euro.

Das Modell der Altersteilzeit sieht vor, dass ältere Arbeitnehmer ihre Arbeitszeit um 40 bis 60 Prozent reduzieren. Sie müssen aber nur die Hälfte der damit einhergehenden Gehaltseinbußen verschmerzen, dafür sorgen Arbeitgeber und Staat. Möglich sind höchstens fünf Jahre, angetreten werden kann die Altersteilzeit sieben Jahre vor dem Regelpensionsalter. Die geblockte Variante sieht indes vor, dass in den ersten Jahren noch voll gearbeitet wird und dann ein bezahlter "Freizeitblock" als Einstieg in die Pension konsumiert wird. Jede dritte Altersteilzeit wurde 2016 geblockt.

Das ist den Neos zu viel: "Die geblockte Altersteilzeit gehört sofort abgeschafft", fordert der pinke Abgeordnete Gerald Loacker. Denn nur rund ein Drittel der Gelder für die geblockte Altersteilzeit wird bei der Warenproduktion – für "echte Hackler", wie Loacker sagt – gebraucht. 14 der 86 Millionen fielen auf geblockte Altersteilzeiten in der öffentlichen Verwaltung, 13 Millionen für den Finanz- und Versicherungssektor. Zahlenmäßig blockten mehr Personen aus dem Finanz- und Verwaltungsbereich als aus der Warenproduktion.

"Das geht am Ziel vorbei", sagt Loacker. "Gedacht war es für Schichtarbeiter, geworden ist es ein Frühpensionierungsmodell für Unternehmen, finanziert mit dem Geld der Versicherten."

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