logo



[email protected]

Wirbel um Anti-Kurz-Video aus SPÖ-Kreisen

8-09-2017, 21:41

Und wieder einmal sorgt ein Video für Aufregung im Wahlkampf. Wie das Nachrichtenmagazin profil in einer Vorab-Meldung für die am Montag erscheinende Ausgabe berichtet, hat die SPÖ eigene Anti-Kurz-Videos produzieren lassen. Initiator war demnach der inzwischen entlassene Berater Tal Silberstein.

Eines davon wurde zunächst auf der von der SPÖ unterstützten, nun stillgelegten Site politiknews.at verbreitet und ist mittlerweile auf der rechtslastigen Facebook-Seite „Die Wahrheit über Sebastian Kurz“ abrufbar.

Michael Kapfer, der Chef von GGK MullenLowe - jener Agentur, die die Videos produzierte - bestätigt gegenüber profil den entsprechenden Bericht. Sie seien laut Kapfer jedoch nur für den internen Gebrauch in Fokus-Gruppen erstellt worden. Für die Veröffentlichung eines Videos sei man nicht verantwortlich. Seine Agentur habe kein einziges Negativ-Campaigning-Konzept für den externen Gebrauch produziert. Foto: APA/HERBERT NEUBAUER

"Nicht direkt beauftragt"

SPÖ-Bundesgeschäftsführer und Kampagnenleiter Georg Niedermühlbichler sprach in einer Aussendung von Datenklau. Man werden alle rechtlichen Mittel prüfen.

Darüber hinaus seien die Videos von der SPÖ nicht direkt in Auftrag gegeben worden. "Tal Silberstein, der von uns mit der Abwicklung von Umfragen und Fokusgruppen beauftragt war, hat verschiedenste Konzepte entworfen, um diese in Fokusgruppen abzutesten. Dafür wurde ein Video produziert“, erklärte Niedermühlbichler.

Dass nun Korrespondenzen zwischen der Agentur und der SPÖ-Kampagne bei Journalisten auftauchen, sei ein deutlicher Beleg, dass immer wieder versucht werde, Details der SPÖ-Kampagne auf allen Wegen in Erfahrung zu bringen. „Hacken und interne Daten missbräuchlich zu verwenden, ist aber kein Kavaliersdelikt, sondern ein Verbrechen.“

Der SPÖ-Bundesgeschäftsführer betonte außerdem, dass die SPÖ das Geschäftsverhältnis mit Tal Silberstein aufgekündigt hat. "Und wir haben uns auch ganz klar dazu entschieden, einen sauberen Wahlkampf mit einer harten, aber fairen inhaltlichen Konfrontation zu suchen." Deshalb habe man auch die Unterstützung der Webseite politiknews.at eingestellt.

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]