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Live Ticker: Buwog-Prozess: Rätsel um Hochegger-Honorar

14-02-2018, 09:31

"Ich habe daran keine Erinnerung" hatte Georg Starzer bei seiner gestrigen Einvernahme durch Richterin Marion Hohenecker immer wieder gesagt. Die Ereignisse, um die es geht, liegen mehr als zehn Jahre zurück. Dennoch: Die Aussage des Ex-RLB-OÖ Vorstandes steht im Widerspruch zu jener seines Geschäftspartners Karl Petrikovics. Mit dem Lobbyisten Hochegger, dem eine Provision von 9,6 Mio. Euro für den Buwog-Kauf gezahlt wurde, wolle er nämlich nichts zu tun gehabt haben. Alles sei über Petrikovics gelaufen, erklärte Starzer gestern. Dass das von der RLB angeführte Österreich-Konsortium haarscharf (um nur etwa eine Million) den Konkurrenten CA Immo überboten habe, sei purer Zufall gewesen und nicht auf Basis einer Insider-Information von Hochegger erfolgt.

Da Hochegger "null Leistung" für die RLB OÖ erbracht habe, wäre als logische Konsequenz auch nicht das halbe Hochegger-Honorar beim Verkauf der halben Villacher ESG an die Immofinanz eingepreist worden, betonte Starzer immer wieder. Dass die ESG von der RLB OÖ und der Immofinanz innerhalb kurzer Zeit immer höher bewertet wurde habe taktische Gründe gehabt, erklärte er.

Die ESG, Haider und Scharinger

Vor dem Zuschlag der Immofinanz soll es sogar Verhandlungen mit dem damaligen Landeshauptmann Kärntens, Jörg Haider gegeben haben. Haider habe RLB-OÖ-Generaldirektor Ludwig Scharinger angerufen und Scharinger habe Haider versichert, dass er jederzeit die ESG zum Einkaufspreis kaufen könne. Kärnten übte sein Vorkaufsrecht aber nicht aus. Scharinger ist in diesem Prozess auch angeklagt, aber aus gesundheitlichen Gründen nicht verhandlungsfähig.

Für Richterin und Staatsanwalstschaft dürften am heutigen Verhandlungstag wiederum die Widersprüche zwischen den Aussagen von Hochegger und Petrikovics zu jener Starzes im Mittelpunkt stehen.

Kontakt zu Scharinger

Starzer habe mit Ex-RLB-Generaldirektor Scharinger vor etwa sechs Jahren kaum mehr Kontakt gehabt, sagt er.

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